Bei "Passage à l'acte" demontierte der österreichische Filmemacher Martin Arnold eine Szene aus "Wer die Nachtigall stört" aus dem Jahre 1962. Die Szene zeigt eine ganz normale amerikanische Familie die an einem Tisch sitzt und isst. Als der Sohn fertig ist steht er auf und rennt aus dem Raum, da seine Schwester aber noch nicht fertig ist fordert ihn sein Vater auf sich wieder zu setzen. Das gefällt dem Jungen gar nicht und so fängt er an sich mit seiner Schwester zu zanken.
Diese Szene, die im Orginal nur einige Sekunden dauert, zog Arnold so in die Länge das sie hier fast eine Viertelstunde geht. Das erreichte er mithilfe moderner Technik. Jede einzelne Sekunde der Szene spielt er mehrfach ab, verlangsamte sie und stellte ganz tolle Sachen damit an.
Das Ergebnis dieses Experiments ist jedoch nicht gerade das was man unter einem guten Film versteht. Eigentlich ist Arnolds Experiment ja ganz interessant und mal etwas anderes, allerdings hat der Österreicher einen ganz einfachen Fehler gemacht: Arnold hat nicht gewusst wann Schluss ist und es vollkommen übertrieben. Darunter leidet die Ansehbarkeit seines kurzen Experimentalfilms enorm.
Im ersten Moment mag "Passage à l'acte" ja vielleicht ganz lustig sein, doch wenn sich zwei streitende Kinder 10 Minuten lang immer die 2 gleichen Worte an den Kopf werfen ist das alles andere als unterhaltsam, erheiternd oder spannend. Der Vater sagt hier ungefähr hundert mal Sit down und der Sohn ungefähr tausend mal Hurry up zu seiner Schwester. Das ging mir mit der Zeit ziemlich auf die Nerven.
Auf der IMDb ist "Passage à l'acte" richtig gut bewertet und das kann ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen. So toll ist der Film wirklich nicht.