Der erfolgreiche Stückeschreiber Georg Dreymann (Sebastian Koch) und seine schauspielernde Frau (Martina Gedeck) werden von der Staatssicherheit auf ihre Parteitreue überwacht. Doch der untersuchende Hauptmann (Ulrich Mühe) fühlt sich von der Freigeistigkeit der Belauschten zu heimlichen Komplizendiensten ermutigt...
Das Kinodebüt des Filmstudenten Florian Henckel-Donnersmarck scheint ein Stück deutsche Zeitgeschichte aufarbeiten zu wollen, entwirft tatsächlich aber nur eine grenzverächtliche Rückschau auf eine Republik der Kumpanei, Korruption und Denunziation, durch die Ulrich Mühe wie ein stoischer Spitzelautomat schlafwandelt, der sein Privatglück zunächst bereitwillig der Willkür der Oberen opfert, um plötzlich dem unwiderstehlichen Sirenenruf der künstlerischen Freidenker anheim zu fallen. Die ideologische Zwangsläufigkeit, mit der das totalitäre System der DDR dem Sog des Westens nachgibt und in das demokratische System Deutschlands mündet, lässt den Verdacht aufkommen, der Film sei im Grunde keine Auseinandersetzung mit Geschichte, sondern eine Laudatio auf die Vorzüge der Gegenwart, ein Eigenlob der Jetztzeit, die wie ein Leuchtturm durch den Nebel der Geschichte zurückstrahlt und die Menschen aus der Überwachungswelt lotst. Insofern erscheint der Film zugleich als Symptom wie auch als Bazillus jenes neurotischen deutschen Umgangs mit Geschichte, der sich den Dämonen der Vergangenheit gar nicht stellen, sondern sie bloß ausgestanden wissen möchte.