China, um die Jahrhundertwende: Seit dem ersten Opium Krieg im Jahre 1842 hat China seine jahrelange Vormachtstellung verloren und steht unter westlicher Kontrolle. In dieser Zeit wird Huo Yuanjia als Sohn eines großen Wushu Meisters in Tianjin geboren. Bald ist der ehrgeizige Huo Yuanjia besessen von dem Gedanken, der beste Kämpfer in Tianjin zu werden. Mit großem Erfolg: Durch seinen kompromisslosen Kampfstil wird er bereits zu Lebzeiten eine Legende. Doch der Erfolg lässt ihn arrogant und hitzköpfig werden, sein Kampfstil bleibt seelenlos. Erst ein großes Unglück bringt die Wandlung - im Kampf wie im Leben. Gereift findet Huo Yuanjia einen neue Lebenseinstellung und steht vor seiner wohl größten Herausforderung. Um den Willen und den Zusammenhalt der Bevölkerung zu schwächen, veranstalten die vier Besatzungsmächte einen Wettkampf, der beweisen soll, dass die chinesischen Kämpfer mit der Elite der westlichen Mächte nicht mithalten können.
Mit Fearlss schuf Jet Li ein wirklich großes Epos über den chinesischen Volkshelden Huo Yuanjia. Die Story bietet die komplette Lebensgeschichte, in Rückblenden auf die Kindheit wird verdeutlicht woher Yuanjia seinen Ehrgeiz steigert, der beste Kämpfer der Stadt zu werden, denn er schwört sich selbst nach einer Demütigung nie wieder zu verlieren. Dank hartem Trainig gelingt dieses Uneterfangen, Siege reihen sich an Siege, aber sein Ehrgeiz zerfrißt ihn immer mehr (schön gespielt auch von Li mit einer gewissen Arroganz), bis dann nicht nur zwei Gegner sterben müssen, sondern auch Mutter und Kind von rivalisierenden Kämpfern getötet werden.
Bis dahin sehen wir eine ganze Reihe toller Fights mit allen möglichen Stilen und Waffen, gelegentlich zwar durch Seile unterstützt, aber die gezeigte Martial Arts ist wirklich erste Sahne. Im Mittelteil wird dann allerdings mehr auf den biographischen Part gelegt, bis der Held durch jahrelangen Aufenthalt in einem abgelegenen Dorf seinen Sinneswandel vollführt und so etwas wie innere Weisheit erlangt. Hier hätte man allerdings etwas straffen können, so schön die Landschaft auch ist und wie lehrreich die Lektionen über Reisanbau auch für den Zuschauer sein könnten, man versteht schnell die Aussage, während der Film sehr lange drauf rumreitet, das unser Yuanjia jetzt geläutert ist und es sich fortan als Lebensziel setzt dem Ansehen von China ein neues, stärkeres Gesicht zu geben.
Man merkt Fearless durchaus seinen Enthusiasmus und Aufwand an. Allein der Kampf auf dem Holzturm und seiner etwas unpraktischen Treppe habe ish so noch nie gesehen. Aber auch sonst wirken die Sets und Kostüme gut gewählt und die Kampfkunst ist über jeden Zweifel erhaben (und sogar der japanischene Fighter am Ende kämpft ehrenhaft, was man in chinesischen Filmen eher selten erlebt). Wer Filme vom Schlage wie Ip Man oder Once upon a time in china mag, kommt mit Fearless sicher auch zurecht.
8/10