Den Namen J. Christian Ingvordsen bringt der Kenner sofort in Verbindung mit drittklassigen Werken wie "Airboss, Cyber Vengeance" oder auch "Hangmen". Ihm ist bisher kein überdurchschnittlicher Beitrag gelungen, ausserdem sieht er sich selbst viel zu gerne schauspielern. Bei "Black Berets" ließ er es sich auch nicht nehmen in die Heldenrolle des Majors Frank "Bone" White zu schlüpfen. Hinzu kommt sein weniger kreatives Schaffen am Screenplay, das auch hier sehr plump ausfällt, aber Ingvordsen verzichtet fast komplett auf Pathos, oder auf die pure Glorifizeriung der "Black Berets". Nur selten ist der Flagge der stolzen Amis im Bild, doch das Aufeinandertreffen Russlands und Staaten verläuft den Klischees entsprechend. Und überhaupt bleibt der Plot platt wie eine Flunder, doch Ingvordsen gelang es auch Lance Henriksen für seine B-Produktion zu gewinnen, doch der Gute wirkt nicht nur ein wenig lustlos, sondern agiert auch weit hinter seinen Möglichkeiten. Doch er steht nicht alleine da, denn Niemand vollbringt hier eine Glanzleistung. Steven Kaman als russischer Colonel ist ein einziges Klischee, Ingvordsen und sein Charakter kommen zu selbstverliebt daher, Rick Washburn (Universal Soldier - The Return) geht in Ordnung und John Weiner als Fiesling Khaleel kann man gerade so lassen.
Und genau um diesen Khaleel geht es hauptsächlich. Nicht nur die Amis wollen den Drogenbaron tot sehen, auch die Russen haben etwas gegen ihn. Und nach einem verpatzten Einsatz muss sich Major Frank "Bone" White und seine Einheit mit der russischen Truppe unter Colonel Kotshov verbünden. Das führt anfangs zu Streitereien, denn Jeder will das Kommando haben und Kotshov entpuppt sich als wahrer Freund der rohen Gewalt. Aber durch die Kampfeinsätze wird das Verhältnis immer besser und als Bone seines Kommandos enthoben wird, arbeitet er illegal mit Kotshov zusammen, um Khaleel endlich dingfest zu machen.
Das Ganze geschieht völlig ohne Überraschungen und streckenweise fehlt "Black Berets" das Tempo. Zwischen den Ballereien ist das Geschehen einfach zu uninteressant und klischeereich. Zusätzlich fallen die Kulissen ein wenig negativ auf. Es ist nicht zu übersehen, dass man sich hauptsächlich auf abgelegenen Fabrikgeländen, oder auf irgendwelchen Schießständen tummelt. Es will nie echtes Dschungelfeeling aufkommen und der Ostblock als Kulisse ist sowieso sehr monoton.
Aber die Action kann doch Einiges retten und auch der Einsatz von Infrarot und sonstigen Nachtsichten werten den Film ein wenig auf. Gerade der erste Einsatz der Truppe ist wirklich gelungen, da kann sogar ein wenig Spannung aufkommen. Hauptsächlich wird hier geballert und das Equipment ist ganz ordentlich. Verschiedenste Waffen, inklusive Raketenwerfer, Blend- und Handgranaten und MGs kommen massenhaft zum Einsatz. Die Explosionen sind zwar meist ein wenig spärlich, aber der Munitionsverbrauch sehr hoch. Oft steht man ohne Deckung da und trifft sich trotzdem nicht, aber die Pyrospielchen gefallen trotzdem. Mit der Zeit wird es aber ein wenig einseitig, auch Ingvordsen war wohl der Meinung, daher gibt es in der zweiten Halbzeit kleinere Verfolgungsjagden und einen langen Faustkampf im Finale. Eigentlich beherbergt "Black Berets" nur drei Actionszenen, doch Diese sind dermaßen lang, dass sie fast den halben Film in Anspruch nehmen.
Ideologisch mal wieder mehr als fragwürdig, storytechnisch das Übliche, aber die Action hat Ingvordsen im Griff. Es darf ganz schön krachen, auch noch in der gekürzten deutschen Fassung. Nervig sind die kargen Kulissen, die Charaktere vom Reißbrett und zwischen den Actionszenen herrscht gähnende Leere. Also gerade noch am Durchschnitt und damit knappe 5 Punkte wert.