Ein weiteres Beispiel der im Moment herrschenden Ideenlosigkeit in Hollywood. Nicht nur eigene Filme werden geremaket, sondern man importiert schon Ideen aus Japan. In diesem Fall heisst das Original "Kairo" und entstand fünf Jahre zuvor. Doch noch viel trauriger der Aspekt, das Wes Craven zu "Pulse" das Drehbuch verzapfte. Jedem dürfte klar sein, dass Craven seine Starzeiten hinter sich hat, doch mit diesem Screenplay ist er erbärmlich tief gesunken. Wirklich jeder von uns kann sich irgendeinen Schrott ausdenken und hinterher keine Erklärungen liefern. Zwar kann Craven im Vergleich zum Original einige Neuheiten einbauen, aber das macht den Bock auch nicht mehr fett. Hinzu kommt mit Regisseur Jim Sonzero ein absoluter Taugenichts. Aber wenn sich kein namhafter Kollege mit diversen Billigscripts herumschlagen will, holt man sich einfach irgendeinen Neuling, der zuvor ein paar Werbeclips gedreht hat. Sonzeros Inszenierung ist von vorne bis hinten voll Panne. Gewollt ist eine düstere und bedrohliche Kulisse, doch alles wirkt dermaßen monoton, das man manchmal glaubt, man befände sich in einem s/w Film. Fast komplett farblos, alles andere als unheimlich, nervt der banale Hintergrund schnell. Auch massig CGI sorgt für die vollendete Katastrophe.
Obendrein will man natürlich nicht viel Geld ausgeben, da holt man sich ein paar Jungdarsteller, die schon mit Serienauftritten erste Erfahrungen sammeln konnten. Und zugegeben, Kristen Bell (Spartan, Deadwood) sieht wirklich schnuckelig aus, doch mehr auch nicht. Aber sie steht nicht alleine da, denn von Ian Sommerhalder (Lost) bis zu Ron Rifkin (Alias, L.A. Confidential) agiert die komplette Rige unterirdisch.
Doch das ist den geldgierigen Produzenten Bob und Harvey Weinstein egal. Es darf an Qualität mangeln, doch nicht an dummen Ideen. Man schien sich hier auf Craven zu verlassen, doch der verzapft nur unlogischen Computermüll.
Matties (Kristen Bell) Freund Josh (Jonathan Tucker) beging Selbstmord. Mattie will das "Warum" herausfinden und stößt auf ein seltsames Computerprogramm. Josh hat dieses ausversehen freigesetzt und nun fallen Geister aus dem PC über die Staaten her. Auch Matties Freunde werden dezimiert. Man könnte das Ganze auch "Dawn of the Dead" aus dem PC nennen, doch das wäre zu geschmeichelt. Komplett um Antworten verlegen nuscheln die Darsteller ihre Dialoge hinunter, rennen durch eine karge Kulisse und werden von langweiligen Sounds begleitet.
Auch habe ich schon lange keinen Film mehr gesehen, wo man so um das blutige Treiben herumgefilmt hat. Die anfängliche Szene als Josh von dem Rolator aufgespießt wird, ist dermaßen dunkel, dass man denken könnte, er würde nur stolpern. Die restlichen Mord sind ebenfalls dermaßen unblutig, einzig der Sturz des Mädchens vom Turm kann die Freigabe rechtfertigen. Ansonsten lösen sich Menschen in Asche auf und ein paar gruselige Geister dürfen sich an der Lebensenergie der Menschen laben.
Gegen Ende wird uns dann im Schnelldurchlauf erklärt, wie das Ganze zu Stande gekommen ist und auch warum. Doch auf dieses unsinnige Geschwätz kann man verzichten, da es so hanebüchen und unrealistisch klingt. Auf jeden Fall ist man danach auch nicht schlauer. Sonzero versucht auf die Tube zu drücken, ständig passiert etwas, trotzdem hockt man angeödet vor der Glotze und wünscht sich den Abspann herbei. Da kann auch der ungute Ausgang nicht mehr viel retten.
Schlappschwanzhorror von der PG-13 Front. Völlig unlogisch, mit nervtötenden Darstellern und einer lustlosen Inszenierung. Hier passt einfach gar nichts und die wenigen passablen Szenen werden mit schlechten CGI völlig verhunzt. Kaum zu glauben, dass solch ein Müll noch im Kino laufen darf.