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Drei Jahre nach dem grottigen "Leprechaun 4 - Space Platoon" wagt man sich tatsächlich an ein weiteres Sequel mit dem irischen Kobold. Und Fans dieser Reihe wird es freuen, dass es qualitätsmäßig wieder steil nach oben geht, obwohl der Spassfaktor der ersten drei Teile nicht erreicht wird. Dabei ziehlt "Leprechaun 5 - In The Hood" mehr in die trashige Richtung und es gibt kleinere Neuerungen was den reimenden Kobold betrifft. Denn die Hauptattraktion ist nicht sein Topf voll Gold, sondern eine goldene Zauberflöte, mit der man ganze Menschenmassen hypnotisieren kann. Auch fühlt sich der Leprechaun hier noch mehr zu Frauen hingezogen, welche er mit Hilfe seiner Zauberkräfte in willenlose Marionetten verwandeln kann. Und da es im Endeffekt um Hip Hop geht, wird auch fleissig Hasch gerraucht, alles in allem betrachtet nimmt sich "In the Hood" in kaum einer Szene ernst. Wer dafür empfänglich ist, wird hier viel Spass haben, leider sieht es spannungstechnisch erneut mau aus. Aber Regisseur Rob Spera (Bloody Murder II, Witchcraft) macht das Beste aus dem geringen Budget, welches sich besonders bei der Kulisse bemerkbar macht, denn sie ist auf die Dauer etwas monoton.

Die drei erfolglosen Musiker Postmaster P. (Anthony Montgomery), Stray Bullet (Rashaan Nall) und Butch (Red Grant) wollen mit Hilfe des Musikproduzenten Mack Daddy (Ice-T) groß rauskommen. Doch der wirft sie aus dem Büro, aus Rache bricht das Trio nachts in sein Büro ein. Sie stehlen Gold, eine dubiose Flöte und auch ein wertvoll aussehendes Amulett. Doch durch das entfernen des Amuletts erwecken sie den versteinerten Leprechaun (Warwick Davis) aus seinem Tiefschlaf. Der will seine Reichtümer wieder und heftet sich an die Fersen des Trios, dabei zieht er eine Blutspur durch die ganze Stadt. Auch Mack Daddy will den Raub nicht auf sich sitzen lassen.
Im Auftakt sehen wir Mack Daddy, wie er den versteinerten Leprechaun in einem Keller findet. Der darf sogleich Daddys Gehilfen töten, doch mit Hilfe des Amuletts kann ihn Daddy wieder in Stein verwandeln. Spera erzählt seine Geschichte mit ordentlich Tempo und die drei etwas vertrottelten Rapper sind den Zuschauer schnell sympathisch. Umso überraschender ist deren Ableben in der zweiten Filmhälfte, denn von dem Trio bleibt nur einer übrig. Und lange müssen wir uns nicht gedulden, bis der Leprechaun die Stadt unsicher macht.

Jegliche Hindernisse räumt der Kobold aus dem Weg, mit seiner Zauberkraft gelingt es ihm sogar die Körper der Menschen platzen zu lassen, wie er zweimal sehr blutig unter Beweis stellt. Die Morde geschehen mal mehr mal weniger blutig, manchmal sogar im Off. Die wenigen Goreeffekte sind gut gemacht und eine gehörige Portion Witz sorgt dafür, dass wir uns zwischendurch nicht langweilen. Die Dialoge haben wirklich Pepp und besonders amüsant ist die Szene mit Postmasters blinder Großmutter, die dem Leprechaun ausversehen ein Auge aussticht. Denn der Leprechaun und Mack Daddy hetzen die drei Musiker quer durch die Stadt. Zwischendurch gelingt es sogar den Leprechaun in einen Safe einzusperren, doch da er hier hypnotisierte Helferinnen hat, ist selbst dieses Hindernis kein Problem. So hat "In the Hood" stets Spass oder Action zu bieten, natürlich darf der Leprechaun wieder fleissig reimen und eine kleine Hommage an den zweiten Teil gibt es auch, wenn der Leprechaun Mack Daddy den Finger aufgrund des goldenen Rings abreißt.
Warwick Davis (Willow, Skinned Deep) ist hier wieder mit deutlich mehr Enthusiasmus bei der Sache, als im Vorgänger. Ice-T (Trespass, Shot Down) mimt den harten Gangster, während Coolio nur einen Cameo hat. Zumindest hat es den Anschein als ob die Darsteller hier mit Freude bei der Sache waren.

Nach "Space Platoon" schwand die Hoffnung, doch Spera ist eine unterhaltsame Wiederbelebung des Leprechauns gelungen. Trashige Elemente, viel Humor und ein paar blutige Morde sorgen für lückenlose Unterhaltung, auch wenn das Ganze keinesfalls originell ausfällt.

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