Review

Zwischen Stinker und Styler

„Karate Warrior“ aka „Der Junge mit dem goldenen Kimono“ ist feinster Spaghetti-Kung Fu-Teenager-Quark mit den Vorbildern in Hollywood, den Produzenten in Mailand und den Drehorten in den günstigen Philippinen… Ja, eine äußerst unterhaltsame Mischung. Über einen jungen Mann der seinen Vater in Manila besucht und dort von Gangstern zum Nahtod und abgeschiedenen Kung Fu-Meister im Wald geprügelt wird, der ihn seine heiligen Techniken zum Arschtreten beibringt und auf die Rache bei einem angesehenen Turnier vorbereitet…

Er kann kein Karate… aber Motorcross!

Satte fünf weitere Teile gab’s noch nach diesem Drei-Karatekäse-Hoch - und es wurde nicht besser, um es mal defensiv zu sagen… Aber dieses „Original“ bleibt ungeschlagen. Zumindest in Sachen Kopien und „den Reibach aus einem (eigentlich schon längst auslaufenden) Hype zu ziehen“. Denn Kung Fu, Ninjas und Karate (Turniere) waren eigentlich '87 schon nicht mehr auf dem Zenit - dennoch tobt sich diese charmante Copy Katze in all solchen Klischees und Handkantennummernrevues aus. Ungeniert und naiv. Der junge Held kann sich wirklich sehen lassen, war damals sicher eine Teeniesexsymbol in Bella Italia. Schauspielerisch und kämpferisch liefert er allerdings Magerkost. Macht nix. Manila ist dreckig und schwitzig, es wird eine Kuh mit einem funkensprühenden Superfaustschlag niedergestreckt (!) und wenn man dermaßen liebevoll kopiert, abkupfert, nachmacht, dann kann man einem solchen Bierbudenblödsinn kaum böse sein. Erst recht wenn man ihn unter einigen unfreiwillig komischen und trashigen Aspekten vielleicht höher leben lässt als er es eigentlich verdient hätte. Selbst der Score kann was - obwohl man sogar hier das Gefühl hat, ihn bereits tausendmal (besser) gehört zu haben…

Karatechiller in Manila

Fazit: im Grunde ein sehr blasser Italo-Karate Kid-Knock Off. Mit viel zu wenig Karate und viel zu viel Gelaber, Käse, Soapigem. Aber irgendwie dann doch mit Charme und Exotikbonus. Gut. 

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