Tal der Wölfe - Irak (2006)

Tja, das ist also der viel diskutierte "Tal der Wölfe". Ein Kassenschlager in der Türkei.

In aller Kürze zur Story: Drei türkische Sondereinsatzkräfte versuchen, die Ehre ihrer gekränkten Landsleute zu rächen, die während des Irak-Krieges von amerikanischen Streitkräften mit Säcken über dem Kopf aus ihrem Quartier gebracht und abgeführt wurden. Ihren Gegenpart und ihr Feindbild finden sie in einem US-Marshal (Billy Zane in einer mutigen Rolle), der sinnigerweise den Namen Sam trägt und für die Demütigung verantwortlich war.
Es existiert noch eine Reihe weiterer Handlungsfäden, welche sich mehr oder weniger in die Haupthandlung einfügen.

Rein inszenatorisch kommt der Film ziemlich gut daher. Die Kameraführung ist nahezu perfekt und die dargebotene Action ist - inklusive Flammenwerfer-Explosionen, Selbstmordattentat per Bombengürtel, finalem Messerfight zwischen den Hauptkontrahenten und "Ich-spring-mal-eben-über-ein-paar-Dächer" Matrix-Einlage - erstklassig choreographiert und getimt. Hier muss man dem Regisseur wirklich ein Kompliment machen.
Problematisch wird es auf der Inhaltsebene: Wenn das dreiköpfige Türkengespann (das später um einen vierten Mann erweitert wird) erstmal einige Grenzposten brutal niedermetzelt um danach den Versuch zu unternehmen, ein Hotel in die Luft zu sprengen (das sie allerdings vorher evakuieren lassen) und der US-Marshal dies verhindert, indem er eine Gruppe kleiner Kinder in besagtes Hotel bringen lässt, kann natürlich jeder Zuschauer selbst entscheiden, wer denn nun das größere A....loch ist. Zum Ende hin werden allerdings die türkischen Terroristen (was sie letztendlich nun mal sind) immer mehr glorifiziert, bis sie endlich die bösen Amis besiegt haben.
Der Film hat gute Ansätze, wie etwa den mitten im Feuergefecht geführten Dialog, der die ganze Sinnlosigkeit der Kämpfe aufzeigt:
"Alles nur wegen dieser Scheiß-Kurden!"
"Welchen Kurden?"
"Den Kurden halt."
"Ich bin auch Kurde!"
"Na ja, aber du bist anders."
Der Rest an inhaltlichem Potenzial aber wird erstickt mit zu vielen losen Handlungssträngen, die wohl nur eingebaut wurden, weil man möglichst viel Schockierendes und den Westen Kritisierendes einbauen wollte.
Fazit: Muss man nicht wirklich gesehen haben.

Ich gebe 5 von 10 Punkten