Review

Eine Welle der Empörung schwappte über Deutschland. Diskussionen in höchsten Politikkreisen über Indizierung des Films entfachten. Funk und Fernsehen waren gespickt mit Berichten über „Tal der Wölfe“. Besonders das Zitat eines türkischen, jugendlichen Zuschauer des Films blieb mir im Kopf hängen:

Reporter: „Was findest du an dem Film gut?“

Türke: „Weil er gegen die Amerikaner ist.“

Reporter: „Was hast du gegen die Amerikaner?“

Türke: „Weil sie Christen sind.“


Ja, ja, "Allah ist groß" kann man dazu wohl nur sagen.

Zur Story:

Zu Beginn rückt ein Trupp Amerikaner, angeführt von Sam (welch Ironie - dieser Name...) gespielt von Billy Zane, in einem von Türken besetzten Stützpunkt ein. Unter dem Vorwand, dass sich dort Terroristen befinden, sollen die Türken kontrolliert werden. Das wäre alles ja noch gar nicht so schlimm, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass die Türken mit Säcken über dem Kopf nach draußen geleitet werden sollen. Dieses stellt natürlich einen erheblichen Eingriff in die Ehre der Türken dar. Säcke über dem Kopf?! Nicht mit uns sagen sie sich, bekommen aber leider keine Freigabe Gegenwehr zu leisten. Das schreit ja geradezu nach Verhöhnung der ganzen türkischen Rasse. Und so kommt es wie es kommen musste. Einer der Türken der diese Szenerie live vor Ort miterlebt hat, macht das einzig vernünftige, was man nach so einer Situation machen kann. Er begeht Selbstmord. Aber nicht ohne einen letzten Brief an seinen besten Freund Polat Alemdar (Necati Sasmaz) zu schreiben. Also fein säuberlich die türkische Fahne gefaltet (bei soviel Nationalstolz würde selbst Leni Riefenstahl noch Tränen der Freude vergießen), ab in den Briefumschlag an Polat adressieren und dann der bösen Welt den Rücken kehren. Polat ist natürlich so wütend über diesen Vorfall, dass er im Anschluss nur ein Ziel kennt: Rache an Uncle, äh, ich meine Sam.


Ein weiterer Handlungsstrang erzählt die Geschichte von Leyla. Die möchte einfach nur ihre Hochzeit feiern. Aber geht natürlich nicht, ohne dass die Amis mal wieder Stunk machen. Zusammengefasst: durch einen dummen Zufall erschießt einer der Amis ein kleines Kind mit mehreren Schüssen. Anschließend kommt es mal wieder wie es kommen muss Mord, Totschlag, Massaker alles im Namen der Amis. Kein Taktgefühl dieses Pack. Und was bleibt Leyla in so einer Situation übrig? Genau, Rache an Sam.


Und dann wäre da auch noch der Cousin 3. Grades, des Bruders, des Vater, der Tante, des auf der Hochzeit erschossenen Lieblingsschwägers, der Braut, dessen heilige Kuh auf der Landstraße von einem Konvoi in dem ebenfalls Sam sitzt, überfahren wurde. Der will jetzt natürlich auch Rache an Sam.
Eigentlich lässt sich die Story in 3 Worten zusammenfassen:


RACHE AN SAM!!!


Mit dargestellten Gräueltaten wird da natürlich nicht gespart, sei es die Nachstellung von Lynndie England’s Photosession, Selbstmordattentäter auf Marktplätzen oder die Andeutung über Enthauptungen von amerikanischen Journalisten. Alles drin. Besonders die Nachstellung von Lynndie England und der Enthauptung trägt kaum zur Story bei und wirkt in den Momenten völlig aus der Luft gegriffen und aufgesetzt.


Schauspielerisch gesehen, bleiben zumindest Billy Zane und sein türkisches Pendant Necati Sasmaz solide. Die Action ist nicht gerade was Neues aber einigermaßen nett anzusehen. Nur die Botschaft??? dieses Films bleibt jedoch sehr fragwürdig und trägt mit Sicherheit auch nicht zur Völkerverständigung bei. Sicher, man denke noch an Filmperlen wie Rambo, American Fighter, Delta Force, usw., usw., in denen die USA glorifiziert werden. Aber wir wissen ja, wie wir mit so etwas umzugehen haben. Umgekehrt ist das schon problematischer da sich der Film kaum von einem Al-Qaida Propagandavideo unterscheidet. Religiösen Fanatikern kann ich diesen Film daher nicht empfehlen.

Unterm Strich würde ich dem Film 3 Punkte geben. Auf Grund der politischen Botschaft würde ich ihn jedoch liebend gerne verbrennen.


Daher 1 Punkt.

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