Werke von Michael Winterbottom sind ja meist nicht einfach zuzuordnen. Dies ist auch so in diesem Falle. Der indirekt schon reisserische Titel lässt vermuten, dass es sich hierbei um eine "Shockumentary" handeln könnte. Es ist tatsächlich mehr eine Dokumentation als ein Spielfilm.
Es geht hier um mehrere Personen die über 2 Jahre ohne Anklage im Lager festgehalten werden. Der Leidensweg über mehrere Stationen und Lager wird sehr realistisch und glaubwürdig dargestellt. Verhöre, Denunierungen und die nachfühlbare Furcht der Protagonisten bestimmen den Verlauf des Hauptteils des Films. Dafür werden auch reale Nachrichtenclips mit in die Handlung eingebaut was auch sehr gut gelingt. Die Angst und Ungewissheit der Darsteller kommt sehr authentisch rüber, dies passt gut zum vornehmlich dokumentarischen Stil des Werkes. Die Darsteller agieren äusserst glaubhaft und man ist schnell von der eigenen Optik des Films gefangen.
Die nervenaufreibenden Folterszenen und Drangsalierungen sorgen für eine starke Emotionalisierung des Themas was für einen reinen Spielfilm ok wäre. Da das ganze sich aber stark dokumentarisch gibt wäre mehr Faktenorientierung besser gewesen und das ist die Hauptschwäche des Films.
Eine weitere Einschränkung ist die teils nicht nachvollziehbare Rückschau in Form von Rückblenden die man manchmal den Handelnden nicht zuordnen kann. Auch hätte man noch etwas mehr rescherchieren können und das ganze Thema weiter darstellen können als nur aus der Sichtweise der Inhaftierten. Dennoch sollte man dieses ausserordentlich wichtige Thema im Rahmen des Films würdigen und somit bekommt er insgesamt gut gemeinte - politisch gefärbte ;-) - 7/10 Punkte.