Review

"Code Red" wurde von Serienregisseur Ian Glimour (Bordertown, Heuschrecken - Die achte Plage) direkt für das Fernsehen gedreht und nur von Paramount auf Video vermarktet. Es scheint fast, als wollte man hier eine niedrige Altersfreigabe erreichen, denn wer hier auf blutige Morde, oder eklige Monstereffekte hofft, wird kaum bedient werden. Was man jedoch hat, sind genügend Gemeinsamkeiten mit John McTiernans "Predator". Die Charaktere ähneln sich, der ausserirdische Cyborg hat ungefähr das selbe Outfit und fast die gleiche Waffe, zu Beginn findet man einige Leichen einer Spezialeinheit und man ballert auch hier einen gesamten Dschungelabschnitt zu Klump, den Tod findet hierbei aber nur ein Wildschwein.

Lt. James Doyle (Brian McNamara) wird von General Pembrock (Steven Grives) reaktiviert, um im afrikanischen Dschungel eine Atombombe zu entschärfen. Diese befindet sich in einem Laborkomplex, wo geheime Forschungen durchgeführt wurden. Doyle nimmt an, weil die Spezialeinheit seines Bruders dort verschwand. Mit einem fünfköpfigen Team durchquert Doyle den Dschungel, doch sie sind nicht allein. Doyle wird schnell klar, dass Pembrock ihm einiges verschwiegen hat, denn sie werden bald von einer äusserst feindlichen Spezies attackiert und die stammt nicht von der Erde.

Gleich zu Beginn darf die Einheit um Doyles Bruder ihr Leben lassen, der Zuschauer ahnt schon, dass der Bruder überlebt hat. Denn die Beiden haben einen Konflikt und der muss noch beigelegt werden. Doch erst muss Doyle überredet werden, der mittlerweile mit Schlangen sein Geld verdient. Das an General Pembrock etwas faul ist, merken wir sofort. Es dauert eine knappe halbe Stunde, bis Doyle und seine Einheit endlich im Dschungel ist. Die ersten Angriffe lassen nicht lange auf sich warten. Zuerst verdächtigt man den ausserirdischen Cyborg als Killer, doch der entpuppt sich bald als Helfer. Die eigentliche Gefahr geht von riesigen Käfern aus. Die saugen ihre Opfer komplett aus. Leider sind die Viecher mies animiert. Mit extrem schnellen Schnitten versucht Gilmour zu kaschieren, auch sieht man die Biester beim Angriff nie ganz. Immer nur ihre langen Rüssel, die sich am Körper festbeissen. Es darf mal Blut an die Wand spritzen, das Make up der Leichen kann sich auch sehen lassen, doch ansonsten kommt "Code Red" völlig ohne Gore aus.

Jedoch geht es unentwegt zur Sache, Langweile kommt nie auf. Ständig greifen die Riesenkäfer an und im Finale muss man sich noch gegen General Pembrock und seine Mannen wehren, was noch zu einer kleinen Klopperei und einigen Shootouts führt.
Dabei gefallen die Sets wirklich gut. Der afrikanische Dschungel sieht echt aus, auch der Laborkomplex kann überzeugen, nur die beiden Raumschiffe sehen zu billig aus. Und wenn der freundliche Cyborg seine Maske abnimmt, könnte man denken, man wäre in Wolfgang Petersons "Enemy Mine". Aber das Finale in "Code Red" hat es in sich. Reichlich Action, kleinere Wendungen, nur der Grund warum die Riesenkäfer auf der Erde sind, ist wirklich doof.

Die Darsteller bewegen sich alle im bewährten Rahmen. Brian McNamara ist als James Doyle glaubwürdig, auch seine Emotionen wirken nicht gekünstelt. Marjean Holden verfügt auch über genug Erfahrung für eine gute Leistung, nur Steven Grives als Pembrock dürfte wesentlich fieser sein. Alles in allem erreicht man hier ein ordentliches Niveau.

Man könnte es auch als schlichtes Plagiat von "Predator" bezeichnen, doch "Code Red" hält auch ein paar Überraschungen parat. Nur der Anfang ist zu zäh geraten, ein wenig härter dürfte die Action schon sein und die CGI-Effekte lassen stark zu wünschen übrig. Insgesamt gut ansehbar, wenn auch ein typisches Durchschnittsprodukt.

Details
Ähnliche Filme