Irgendwo im afrikanischen Regenwald: Ein Geheimprojekt der US-Regierung endet in einer Katastrophe. Wissenschaftler haben versucht, mit Außerirdischen Kontakt aufzunehmen – doch die Aliens zerstören das Labor und metzeln alles nieder. Der Leiter des Experiments konnte eine atomare Zeitbombe zur Abwehr scharf machen, der Armee bleibt jetzt nur eine Möglichkeit: Sie reaktiviert den entlassenen Lt. Peter Doyle. Er soll die Aliens ausschalten und die Bombe entschärfen.
Zu Code Red hab ich irgendwie eine schizophrene Einstellung, es gibt sicher dutzende von Argumentationsmöglichkeiten, warum der Film Schrott sein müsste, aber eigentlich hatte ich Spaß beim anschauen. Das geht schon bei der Story los, die nix anderes als ein dreister Abklatsch von Predator ist, inklusive des Handlungsschemas, Creature Designs und der menschlichen Charaktere. Der Hintergrund um die ominöse Rubicon Forschungsanstalt aus dem kalten Krieg mitten im afrikanischen Dschungel, die mal eben statt einem Türschloß mit einer Atombombe secured wurde, ist ähnlich realistisch wie ein E10-Sprit-Fanclub, an ein tiefschürfendes Drehbuch hat sicher niemand gedacht. Auch das Szenario, das der ausgestiegene und desillusionierte Held in Spe durch eine emotionale Motivationsspritze zur Teilnahm an der Mission überredet werden muß, ist vermutlich nur unwesentlich jünger als die laufenden Bilder überhaupt. Eigentlich hat man alles was Code Red bietet, irgendwo anders so oder so ähnlich schon gesehen.
Entgegenhalten kann man dafür das angenehm flotte Tempo des Ablaufs, es gibt kein überflüssiges melodramatisches Gedöhns, sondern es steht immer die bleihaltige Action im Vordergrund. Nach dem guten alten 10 kleine Negerlein Konzept wird die Elitetruppe beim Ausflug ins Grüne Mann für Mann dezimiert, wobei das Dschungelsetting für exotische Atmosphäre sorgt und auch die Aufbauten der Forschungsstation können überzeugen. Obwohl Code Red „nur“ ein Fernsehfilm ist, schien auf jeden Fall doch mehr Budget dahinterzustecken, als im gewöhnlichen TV-Movie von der Stange, nur die CGI der Alienkäfer ist ziemlich mies geraten, zum Glück sind die Biester immer nur sekundenbruchteilkurz zu sehen, wahrscheinlich waren sich die Macher der Qualität ihrer Computerhexereien wohl bewusst.
Dafür das sich Regisseur Ian Gilmour eigentlich nur im Serienbereich profilieren konnte ist dieser Sci-Fi Actioner ein spaßiger No Brainer. Die Darsteller sind zwar nicht die Bekanntesten, machen ihre Sache aber in ihrem Rahmen solide. Sogar gegen Ende gibt es noch einen recht überraschenden Twist, indem das Predator-Lookalike-Alien gar nicht der Böse ist, sondern das genaue Gegenteil und im Showdown sogar den Rest der kleinen Einheit im Kampf unterstützt, denn die wahren Fieslinge sitzen ganz woanders.
Gute 6/10