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Da hebt man sein ganzes Erspartes vom Konto ab, schnappt sich sechs Leute die man für Schauspieler hält und karrt sie samt Equipment in die Wälder. Dean Crow hat diesen langweiligen Horrorfilm verbrochen, sein im selben Jahr inszenierter "Twice Under" ist da wesentlich besser. Man fragt sich als Zuschauer manchmal, warum solche Filme wie "Backwoods" überhaupt gemacht werden. Auch die Macher müssen hier gemerkt haben, wie langweilig diese Chose ist. Auch gruselt sich kein Kind vor einem vollbärtigen Sabberheini, welcher witzigerweise andauernd Stöhn- und Schreigeräusche von sich gibt.

Karen (Christine Noonan) und ihr Mann Jamie (Brad Armacost) fahren mit dem Fahrrad durchs Land. Dabei interessiert sie besonders ein abgelegenes Waldstück wo vor einigen Jahrzehnten eine Sekte hauste. Genau dort wollen die Beiden campen, doch gleich am nächsten Morgen treffen sie auf den alten Eben (Dick Kreusser) und seine Tochter Beth (Leslie Denise) die verletzt ist. Jamie ist Arzt und rettet ihr das Leben, worauf Eben die Beiden zu sich einlädt. Sie ahnen noch nichts von seinem zurückgebliebenen Sohn William (Jack O´Hara), der sich schnell als Gefahr entpuppt, besonders da Karen ihn an seine verstorbene Mutter erinnert. Als Eben einen Herzanfall erleidet dreht William völlig durch und ist gewillt die Eindringlinge zu vernichten.

Schon während der Titelmelodie ist der erste Schmunzler fällig, denn hier trällert Eben ein Lied über einen Waschbären, welches in keinster Weise zu solch einer Art Horrorfilm passt und zweitens einfach doof klingt. Dabei geht der restliche Score in Ordnung, auch wenn es hier so gut wie keine gruseligen Sequenzen gibt, die es zu untermalen gilt. Da Karen und Jamie sich sehr schnell in dem Waldstück befinden, hofft man auf einen baldigen Beginn des Horrors. Doch Pustekuchen, Jamie darf der verletzten Beth das Leben retten und eine Schwellung an ihrem Hals mittels Luftröhrenschnitt kurieren. Und sie ist bestimmt nicht gegen einen Ast gelaufen, wie Eben zunächst behauptet, sondern man kann sich denken woher sie diese Verletzung hat. Auch wenn Eben zu Beginn etwas eigen ist, Jamie und Karen sogar mit seiner doppelläufigen Flinte bedroht, so vermag hier nicht ein Hauch Spannung aufzukommen. Stattdessen hockt man ewig beim Abendbrot, drinkt massenweise Schnaps und da man mit dem alten Eben Mitleid hat, beschließt man ein Weilchen da zu bleiben. Ist die erste Halbzeit rum, hat unser "Geek" seinen ersten Auftritt, der spannt nämlich Karen beim Baden aus und wartet schon sabbernd hinter einem Busch.

Dabei entpuppt sich das hier angespriesene Grauen schnell als ungepflegte Witzfigur mit wuscheligen Haaren, scheußlichem Vollbart und nicht in der Lage irgendein Wort heraus zu bringen, stattdessen stöhnt und schreit unser "Geek" in der Gegend herum, was höchstens zu unfreiwilliger Komik führt. Und leider passiert jetzt immer noch nichts, denn William wird wieder in seinen klapprigen Schuppen eingesperrt, wo er in Ruhe den Hühnern den Kopf abbeißen kann und sich unter den Wänden durchbuddeln kann. Erst in den letzten fünfzehn Minuten, vermag sich "Backwoods" ein wenig zu steigern, wenn William aufgrund seines Vaters Tod völlig die Besinnung verliert. Dabei gibt es ein paar Hetzjagden durch den Wald, Jamie wird ein wenig von William verprügelt und bald steht Karen allein auf weiter Flur und muss sogar eine Falle bauen, um sich William vom Hals zu halten. Dabei darf man sogar noch auf einen toten Ranger stoßen, doch für moderaten Grusel reicht es zu keiner Zeit. Desweiteren muss man auf jegliche Goreeinlagen verzichten, was einfach zu solch einem Film dazugehört. Das Ende ist auch selten dämlich, wobei man als Zuschauer einfach nur froh ist den rettenden Abspann zu erblicken. Die Darsteller sind dabei nicht so katastrophal wie erst vermutet, es spielt sich alles knapp unterm Durchschnittsbereich ab.

Da es auf diesem Sektor noch grauenvollere Produkte gibt, gebe ich noch einen zusätzlichen Gnadenpunkt, doch grundsätzlich ist hier Hopfen und Malz verloren. Die Story ist derart simpel, der "Geek" eine Witzfigur und erst die letzten fünfzehn Minuten vermögen einigermaßen zu unterhalten, davor passiert nichts. Dann dieser lächerliche "Schüttel ihn runter" Song der viel zu oft geträllert wird, immerhin sind die Darsteller nicht ganz so schlecht.

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