Wer früher stirbt, ist länger tot.
Na klar ! Wer später bremst ist länger schnell ! Der Titel war ja nu wirklich nicht angetan, spontane Begeisterung auszulösen, aber von netten Leuten in eine lokale Sondervorstellung "mitgeschleift", kann ich mir ihn ja mal anschaun...
Und dann geht's los: Bergpanorama - Radiosender - Rockmusik - ein LKW aus der Helikopterperspektive und ein Lausbub, der auf 'nem Bonanza-Rad (wo haben die das denn ausgegraben !?) wie selbstverständlich durch eine Kneipe radelt, weil's "kürzer ist" ...
(ok, zugegeben - Wortlaut und Sinn der ersten Dialoge erschlossen sich mir volltextlich erst beim Betrachten der DVD mit deutschen Untertiteln)
Und ich dachte noch so: "Die werden doch wohl nicht ?"
Doch - genau. Keine 10 Sekunden später klemmt das Bonanza-Rad unter'm LKW und der Bub liegt niedergestreckt auf der Fahrbahn. (Was ist das denn für'n Film ? - Mundwinkel runter)
Einblendung des Titels. (Aha - daher der Titel ...)
Falsch geraten ! Der kleine steht wieder auf. (Na, Gott sei Dank)
Einen zertrümmerten Karnickelstall zwingt der große Bruder den Racker etwas zu sagen, was ihm anscheinend zu albern ist. (Was will der Große eigentlich von dem Kleinen ?) Und spätestens jetzt wird klar, daß die Handlung wohl skurriler als gewohnt ausfallen wird, wenn Sebastian (so heisst der absolut überzeugend spielende Hauptakteur in diesem Film) sich beim dahingeschiedenen Kaninchen "Karl" dafür entschuldigen soll, daß es "seinetwegen nicht mehr auf dieser schönen Welt ist..." ? ! ? ! ? ! ?
Diese Kellerszene mit Folterambiente, ist der Einstieg in eine "Entschuldigungsserie" die uns weiter begleiten wird und liefert dabei auch gleichzeitig die Basis für die Story:
Sebastians Mutter starb bei seiner Geburt und sein Bruder (in hirnlosem Ärger über das verlorene Karnickel) kündigt ihm dafür recht überzeugend das Fegefeuer vom jüngsten Gericht an.
Da trifft's sich prima, daß Sebastian nachts im Bett über die Entlüftung der väterlichen Wirtschaft den Proben der örtlichen Laienspielgruppe lauscht, auf deren Höhepunkt eine Jungfrau (mit vollbärtigem Darsteller sehr überzeugend besetzt) als Hexe abgeurteilt und ins Feuer geworfen wird.
Und so verarbeitet unser Held das jüngst Erlebte geradezu "traumhaft" in surrealen Gerichtsverhandlungen, bei denen die Laienspielgruppe den Vorsitz führt und mit seinen weiteren Verdiensten im Laufe des Films das Fegefeuerstrafkonto fleissig aufpolstert. Sebastians kindlich naiven Versuche, dem Fegefeuer durch Unsterblichkeit zu entgehen, oder zumindest ein klein wenig Wiedergutmachung zu leisten, liefern dazu auch reichlich weiteres Material.
Wortwitz und Situationskomik gekonnt zusammengeschnitten werden immer wieder mit skurrilen Einlagen bereichert :