Review

Sich die Stimmung gegen Ende des Jahres 1999 zu Nutze machend inszenierte Peter Hyams „End of Days“ mit Arnold Schwarzenegger als abgehalfterten Ex-Cop Jericho Cane. Dieser arbeitet als Personenschützer und kommt dem Leibhaftigen in die Quere, der zum Ende des Millenniums auf Erden wandelt, um der New Yorkerin Christine York in der Stunde vor Mitternacht des letzten Tages ein Kind zu verpassen. Wie praktisch, dass alle dafür in der richtigen Zeitzone sind und plakativ-passende Namen haben. Thomas Aquinas, J. C., Zwinker, Zwinker, meine Güte.

Der Mix aus (offiziell) Horror und Action baut sein Szenario recht wackelig auf dem bedeutungsschwangeren Jahreswechsel auf. Die versuchte Charakterisierung Canes mit einem persönlichen Trauma verfängt nicht, die Figuren bleiben die zwei Stunden, die das hier dauert, leider recht blass. Muss nicht schlimm sein, aber weder atmosphärisch, noch was die Action oder die gruseligen Elemente angeht reicht das für sich betrachtet aus. Das Gesamtwerk ist ein mediokres Gemisch, das nie so recht zünden will. Trotz manch feuriger Sequenz. So genau weiß der Film auch nicht, was er denn nun sein will. Man musste den Streifen auf Arnie zuschneiden, aber die Sprüche beißen sich mit der angepeilten Düsternis, die durch die Action durchbrochen wird, vom aufgezwungenen Drama ganz zu schweigen. Und so sitzt „End of Days“ alias „Der Teufel pisst Benzin“ zwischen allen Stühlen.

Arnies beste Leistung ist das hier nicht, er müht sich durch die mit wenig Tempo inszenierte Geschichte. Gabriel Byrne als teuflische Inkarnation bekommt zu wenig Spielraum, um aus der Rolle das herauszuholen, was sie an sich bietet. Seine Kräfte sind je nach Drehbuchseite ausgestaltet. Robin Tunney als Christine bleibt darstellerisch nicht in Erinnerung, allerdings gibt ihre Rolle auch einfach nichts her. Die Nebenrollen sind mit Kevin Pollack, CCH Pounder und Rod Steiger gut besetzt und ein Udo Kier ist immer eine Bereicherung. 
Mitreißend ist auch nicht die Präsentation. Hier und da ist die Ausstattung ansprechend, erinnert an gelungenere Vorbilder, doch die Action leidet unter dem Schnitt, zwischendurch und zum Ende hin gibt es wenig ansehnliche CGI und die übertriebene Wiederholung des viertönigen Hauptthemas ist so spannend wie die teuflische Taschenlampen-Truppe. 

„I can do this all day long.“

Zu unentschlossen ist das Ergebnis, man wollte von allem etwas einbringen. Action (weil Arnie), den filmisch gerade angesagten religiös-mysteriösen Thriller, Y2K-Kram, finster und doch mal ein Witz, feurig und doch auch mal Drama. Das greift hier nicht funktionierend ineinander.
„End of Days“ ist keiner von Schwarzeneggers Highlights. Die in ihrer Zeit verankerte Grundidee reichert sich mit allerlei plump eingebrachter Symbolik an, darstellerisch ist das meist wenig mitreißend, inszenatorisch ebenso nicht. Das Werk ist auch durch seine teils missglückte Präsentation (Schnitt, Gewackel, ganz hinten wummert etwas 90er-NuMetal) eine wenig spannende und dazu auch schwerfällige Angelegenheit. 

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