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Wenn sich ein Film als Vorlage ausgerechnet einen Manga von Japans Vorzeige-Ecchi-Autor Go Nagai aussucht, dann dürfte der geneigte Kenner schon eine ganz gute Vorstellung davon haben was ihn da erwarten könnte, schuf dieser doch mit Werken wie „Devilman“ oder „Kekko Kamen“ Mangas die berüchtigt sind für ihre obskure Verbindung von Gewalt und Schmuddelerotik.
Eigentlich ja ein gut funktionierendes Rezept wird sich wohl auch Regisseur Noboru Iguchi gedacht haben und greift dann auch in seiner Adaption direkt und ohne große Umscheife in die Vollen. Mit langweiligen Nebensächlichkeiten wie einer Handlung will man sich nicht zu lang aufhalten, also steigen wir direkt ein ins Gerangel und mit Papa in die Badewanne und wenn mal nicht gerade irgendwo auf Titten und Hintern zu zoomen ist, dann gibt’s auch die ein oder andere Blutfontäne oder Männer in Matrosenkostümchen.
Ähnlich debil und durchaus gewollt sinnlos sind dann auch die meisten Dialoge und die, am typischen Animestil angelehnten, übertriebenen Gefühlsdarstellungen der Schauspieler.
Was allerdings bei Anarcho-Werken wie „Kamikaze Girls“ noch gut funktionierte, das ermüdet hier doch ziemlich schnell, denn am Ende fehlt doch das Gewisse etwas an Witz und Esprit um den Film auf Niveau zu halten.
So verkommt „Sukeban Boy“ schon nach wenigen Minuten zum reinen Partyfilm, der wohl erst nach einigen bereits durchgemachten Stunden und dem ein oder anderen die Laune fördernden Genussmittel seine Trashqualitäten entfalten und dann mitunter auch besten unterhalten kann. Immerhin nimmt er sich selbst nicht ernst und kennt dementsprechend auch keine Hemmung seine Hauptaugenmerke zahlreich anzupreisen und auch Humorfeinheiten wie Nippelpistolen, Furzattacken und dicke Männer in engen Röckchen denen mit Wäscheklammern die Brustwarzen gezwickt werden haben durchaus ein bereitwilliges Publikum, um das zu beweisen muss man sich nur mal die Besucherzahlen aktueller „... Movie“ Filmparodien ansehen.

So kann ich „Sukeban Boy“, trotz aller Unterirdischkeiten, nicht absprechen das er das Potential zum Trash-Kultfilm hat und ganz ehrlich, ja auch ich konnte mir den einen oder anderen Schmunzler nicht verkneifen. Also wer einen hirnlosen Partyfilm mit Blut und nackten Miezen sucht, der soll ruhig zugreifen.

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