Review

Slaughtered Vomit Dolls

Ein weiterer Film für die Leute die von dem Einheitsbrei im Horrorbereich genervt sind und auch experimentellere Sachen nicht fürchten um dem Geschmack der Masse aus dem Weg zu gehen.

SVD ist verstörend, brutal, experimentell und lässt den Betrachter mit einem ganz miesen Gefühl zurück; einerseits widerlich, andererseits faszinierend und ganz nebenbei hat man ein neues Subgenre geschaffen: „Vomit-Gore“, die hohe Kunst ausgedehnte Kotzorgien mit einer satten Ladung Splatter und Gore zu verknüpfen.

Doch fangen wir von vorne an: die RC0 DVD kommt im schicken Digipak mit geprägten Frontcover daher, anstelle eines Booklets gibt es ein großformatiges Poster mit dem Covermotiv. Auf dem Poster ist neben der Werbung für die Website noch ein besonders interessantes Detail zu finden, da wo sonst die verschiedenen Preise von Olivenzweigen umrandet werden finden wir hier nur das Wort „Rejected“ und darunter die Erklärung: „Rejected from every major Horror Film Festival for beeing: Too extreme; vile and distgusting; …“; na wenn das keine guten Aussichten sind.

Zur Story:
Äh, ja, also, nun ja wie soll ich es sagen, ohne die Audiokommentare könnte man sich zwar denken um was es geht aber man hätte keinen Durchblick. Erschwerend kommt hinzu, dass die Stimmen während des Films (und beim Making-Of) verzerrt werden. Hier jetzt die aus dem Audiokommentar zusammengesetzte Geschichte:
Wir erleben die letzten 6 Tage im Leben einer 19jährigen, magersüchtigen, von zu Hause ausgerissenen Stripperin/Prostituierten welche langsam verrückt wird was mit der Besitzergreifung ihres Körpers durch „Lucifer Valentine“ (auch Regie) gezeigt wird der sie in das „Kingdom of Hell“ (auch der Name der Produktionsfirma und des Labels), sprich Selbstmord, führt. Die Morde und Misshandlungen sind Vision, Träume und Halluzinationen der Hauptdarstellerin und sollen den innerlichen Verfall, ihre Ängste und Gefühle darstellen. Die Opfer sind dabei Spiegelbilder ihrer selbst, und wenn man das so sieht ist Kleine echt fertig.

Zur Umsetzung:
Anfangen will ich bei den Gore/Splatter-Effekten die richtig gut aussehen; egal ob die Schädeldecke abgetrennt wird, Augen ausgestochen werden (es wurden Schweineaugen verwendet) oder sonstige Nettigkeiten; die Effekte können sich sehen lassen und es gibt keine Andeutungen, nein hier wird voll drauf gehalten. Ach ja, die Opfer sterben auch nicht einfach so, eine große Portion Sadismus dürfen es vorher auch noch ertragen.

Da der blutige Teil aber nur eine Hälfte des Vomit-Gores-Genres darstellt kommen wir nun zu Part Zwei: dem Erbrechen. Die Kotzszenen sind allesamt nicht gestellt, ob sich jetzt die magersüchtige Hauptdarstellerin übergibt oder der Täter das Opfer noch nach seinen Tod noch demütigen muss – es wird gekotzt bis zum Geht-nicht-mehr. Ich will euch nicht zuviel verraten, aber da die folgende Szene in den meisten Reviews bereits angesprochen wurde kann ich hier auch noch einmal darauf eingehen um ein Beispiel zu bringen: Nachdem dem Opfer der Arm abgesägt wurde, nimmt sich der Täter diesen und steckt ihn sich in den Hals um sich zu übergeben, danach wird der Arm auf einen Behälter gelegt und der Mörder kotzt da noch einmal rüber, dann nimmt er sich einen Bierkrug, kotzt rein, trinkt ihn aus und kotzt weiter; lecker nicht?

Ihr habt jetzt also eine grobe Übersicht worum es geht, kommen wir zur allgemeinen Umsetzung. Wie anfangs erwähnt ist der Film doch recht experimentell und so wird viel mit Zeitlupe, Zeitraffer, Bildverfremdung und Wiederholungen gearbeitet. Die Wiederholungen treten vor allem bei den Morden auf und sollen die Wirkung der Effekte verstärken was allerdings ein wenig daneben ging da einzelne Szenen zu oft wiederholt werden und sie so Gefahr laufen ihren Schrecken zu verlieren. Verstärkt wird das Ganze noch durch den Ton, es werden Stimmen verfremdet und Hintergrundgeräusche verzerrt; der Ton ist richtig gut geworden und unterstützt die Bilder wo es nur geht.

Fazit:
Der Film ist eklig, verstörend, sadistisch, ein wenig Gotteslästerung habe ich auch noch zu vermelden, es wird den Vorbildern der „Guinea Pig“ Reihe und den Herschell Gordon Lewis Filmen gehuldigt; kurz ein faszinierendes Stück Film das krasser und besser als „August Underground’s Mordum“ ist, jedoch nicht die Klasse eines, von mir auch sehr geschätzten, „Subconscious Cruelty“ erreicht.

Ich vergebe 8 von 10 möglichen Punkten, Abzug gab dafür, dass ich mir die Geschichte erst aus dem Audiokommentar filtern musste und für die etwas zu ausgewalzten Wiederholungen.

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