Fragt mich nicht, warum ich diesen Film im Kino gesehen habe. Ich wurde dazu gezwungen. Natürlich konnte ich schon erahnen, dass das ein beschissener Abend werden würde. Und ich hatte voll und ganz recht. So was Grässliches ist mir ja seit langem nicht mehr unter die Augen getreten. Dieser Film ist einfach nur Schrott.
Es geht um einen Schriftsteller (Ewan McGregor), der bei einer Musicalgruppe anheuert. Das Ganze spielt im Jahre 1900. Nun, mit dieser Gruppe will er im Moulin Rouge, ein Nachtclub, seine Stücke performen. Doch beim ersten Besuch im Moulin Rouge verliebt er sich in die Kurtisane des Hauses, gespielt von Nicole Kidman. Diese verliebt sich auch in ihn, doch ihr Drang nach Karriere steht der Liebe zunächst im Weg. Denn für ihr Ziel, nämlich eine Schauspielerin zu werden, soll sie sich einem Produzenten hingeben. Natürlich entwickelt es sich im Laufe des Films so, dass sie sich doch für den Schriftsteller entscheidet. Das sieht der Produzent natürlich überhaupt nicht gern. Mit allen Mitteln versucht er die Beziehung zu ruinieren und die Kurtisane in seinen Besitz zu kriegen.
Genau betrachtet kann man sagen, die Story ist die typische 08/15 Love Story Tragödie. Das ist der erste Schwachpunkt. Denn da man sowas schon tausendmal gesehen hat, ist es nicht schwer, den nächsten Abschnitt in der Handlung bereits vorher zu erahnen. Dann die Tatsache, dass der Film ein Musical ist. Nicht, dass ich was gegen Musicals hätte. Es giebt viele sehr gute Musicals, aber bisher hat es noch keinen guten Musicalfilm gegeben. Im Gegensatz zu einer Bühnenperformance stört in einem Film das Singen nämlich ziemlich, dass es nicht zur Handlung passt. Das einzig gute, was man dazu sagen kann, ist, dass Ewan McGregor ein überraschend guter Sänger ist. Doch auch das rettet den Film kein bisschen.
Dann die Gestaltung der einzelnen Szenen: Die stellenweise krasse Kameraführung und die megabunten Hintergründe vermitteln das Gefühl, in einem drogenrauschähnlichen Zustand zu sein. Bei dieser Überfülle an Farben wird man wahnsinnig, vor allem weil es dem Film auch noch den restlichen Ansatz von Seriösität nimmt.
Nun zu den Liedern. Jedes der Lieder, die im Film vorkommen, ist gut. Das gilt aber leider nur für die Originalsongs. Die Umsetzung im Film ist schlichtweg eine Katastrophe, die so manche Musikfans als Beleidigung auffassen werden (Ich z.B. fand die Inszenieurung von "Show must go on" empörend; wird dem Original nicht ansatzweise gerecht.). Ausserdem hat es keinen einzigen dieser Songs in der Zeit des Moulin Rouge gegeben. Das kommt zwar auch in anderen Filmen vor, aber da wird die Musik wenigstens unterhaltsam in den Film eingebaut, als bestes Beispiel sei hier "Ritter aus Leidenschaft" genannt, wo die moderne Musik einen nicht unwesentlichen Teil des Humors liefert. Bei Moulin Rouge hingegen ein Desaster.
Zu guter letzt sei noch die Besetzung genannt. Es sind zwar noch weitere Bekanntheiten im Cast, aber keiner liefert eine passable Rolle ab. Auch nicht Ewan McGregor, der zwar gut singen kann, aber nicht ansatzweise so gut spielt wie in Trainspotting. Und über Nicole Kidman will ich gar nicht erst reden. Mit diesem blassgeschminkten Gesicht und dem überheblichen Gesichtsausdruck ist sie hier einfach unerträglich, definitiv eine Fehlbesetzung.
Fazit: Eine absolute Qual ist dieser Film. Sowas grottenschlechtes hab ich seit Kettensägenmassaker 1 nicht mehr erlebt.
1/10