Nach " 7 Sekunden " und " The Marksman " reiht sich auch " The Detonator " nahtlos in die ordentliche B-Actionrige ein. Zwischen den drei Filmen sind zwar keine Steigerungen auszumachen, jedoch bewegen sich alle drei Werke auf erfreulichem B-Niveau. Aber bei Regisseur Leong Po-Chih ist eine deutliche Steigerung zu erkennen. Kurz zuvor inszenierte dieser auch "Out of Reach " mit Aikidomoppel Steven Seagal. Als Produzent fungiert hier wieder Andrew Stevens.
Der Geheimagent Sonni Griffith (Wesley Snipes) wird nach einem Job in Rumänien verhaftet. Aber man will ihn laufen lassen, wenn er einen kleinen Dienst für die CIA erledigt. Er soll die Mafiabraut Nadia Cominski (Silvia Colloca) beschützen und sie ausser Landes bringen. Widerwillig sagt Sonni zu, doch sobald er sich in ihre Nähe begibt, werden auf einmal Anschläge auf ihn verübt. Dahinter steckt der Gangster und Fussballfreak Jozef Bostanescu (Tim Dutton) und Nadja ist da nicht ganz unschuldig, da sie ihn beklaut hat. Sonni ist mit Nadja nun auf der Flucht, er kann Niemandem trauen, selbst innerhalb der Behörden scheint es einen Maulwurf zu geben.
Sofort erkennt man das übliche Problem. Die Story bietet nur Routine und es werden zuviele Charaktere präsentiert, die sich der Zuschauer nicht alle merken an. Das nagt wiederum am Tempo und gerade actionreich ist " The Detonator " auch nicht. Sonni muss die hübsche Nadja beschützen, denn ihr Ehemann wurde ermordet und sie selbst stahl Mafiagelder, welche zuvor ihr Mann bei Jozef gestohlen hatte. Dieser wiederrum will sich damit eine Kofferbombe kaufen. Originell ist das Ganze absolut nicht, aber ausreichend für so einen B-Actioner. Spannung ist zwar Mangelware, aber Regisseur Po-Chih´s Inszenierung kann sich durchaus sehen lassen.
Schon wieder bewegen wir uns im tiefsten Ostblock. Mittlerweile ist diese Kulisse zwar langweilig, aber man hält sich während des Films doch an ein paar schicken Orten auf. Po-Chih hat hier durchaus einige hübsche Bilder gefunden, die den ganzen Look nicht ins Monotone abfallen lassen. Den Score kann man auch als treffend bezeichnen.
Nur ein bisschen mehr Tempo wäre schon angebracht. Man verzettelt sich hier zu stark in irgendwelche unwichtige Dialoge, das Näherkommen zwischen Sonni und Nadja ist vorprogrammiert, sowie das etwas aufgesetzte Happy End. Zudem bewegt sich wieder ein Verräter in den eigenen Reihen, denn man ziemlich schnell entlarven.
Es könnte zwar etwas mehr davon geben, aber die Actionsequenzen an sich sind handwerklich sehr sauber geworden. Bei den Shootouts ist mal richtig Bewegung drin, man steht nicht steif in einer Ecke und beschießt sich kontinuirlich, bis einer tot umfällt. In den Chreographien ist Akrobatik kein Fremdwort und die Einschüsse sind recht blutig. Schön zu sehen, dass Wesley Snipes auch mal wieder körperlich austeilen darf. Die Fights sind zwar immer zu kurz, doch sehen ziemlich schick aus. Snipes hat es immer noch drauf und ich verstehe bis heute nicht, warum man in solchen B-Movies nicht einfach mehr Gebrauch davon macht.
Daneben gibt es noch einige Verfolgungsjagden mit kleineren Sachschäden und toller Tunnelexplosion. CGI findet hier nur in den Erinnerungssequenzen von Sonni Platz.
Wesley Snipes selbst scheint das Drehbuch, sowie die Gegebenheiten gut gefallen zu haben. Motiviert und mit ein bisschen Ironie geht er ans Werk und macht einen guten Job. Aber nicht nur er sondern auch Nebendarsteller wie William Hope wissen zu überzeugen, genauso wie die hübsche Silvia Colloca. Der Gegenpart ist mit Tim Dutton passend besetzt, nur sein Charakter ist viel zu stereotyp, nur die Sache mit dem Fussball bietet etwas Abwechslung in seiner charakterlichen Darstellung.
Es gibt zwar keine richtigen Höhepunkte, aber trotzdem kann man Wesley eigentlich nur wünschen, dass es weiter so geht, oder wieder besser wird.