Monumentales Comeback des Sandalenfilms durch Ridley Scott
Story:
Der römische Tribun Maximus (Russel Crowe) soll nach der Vernichtung der letzten römischen Feinde, der Germanen, den Platz des sterbenden Imperators einnehmen, um dann eine Republik zu gründen. Doch bevor Maximus sich entschieden hat, bringt der Sohn des Imperators seinen Vater um und lässt Maximus exekutieren. Doch der kann in letzter Sekunden seine Bewacher töten und fliehen. Zu Hause findet er seine Frau und seinen Sohn ermordet vor, der neue Kasier hat sie töten lassen. Von Sklavenfängern wird er an eine Gladiatorenschule verkauft und arbeitet nun auf sein Ziel hin. Den Imperator zu töten...
Mit viel Liebe zum Detail wird hier eine Filmgeschichte geschrieben. Der Film beinhaltet nicht nur tolle Kämpfe, sondern gibt auch die damalige Politik wieder. Es ist die Geschichte eines Mannes, der unfreiwillig zum Held wird und eigentlich gar nichts von der Politik Roms und der Herrschaft durch das Volk wissen will, sondern nur seine Familie rächen will. Eine nie da gewesene perfekte Darstellung mit einem der traurigsten Enden der Filmgeschichte.
Musik:
Hans Zimmer hat, wie man es von ihm gewohnt ist, erstklassige Arbeit geleistet. Ob in den Träumen die etwas wehmütigen und traurigen Klänge oder die donnernde heroische Musik während der Kämpfe. Nie kann die Anlage laut genug sein, die Musik allein sorgt für ein wohliges Kribbeln beim Zuschauer. Meisterliche Musik zu einem meisterlichen Film.
Atmosphäre:
Der Zuschauer wird, wie von Scott gewohnt, von der prachtvollen Darstellung des Films fast erdrückt. Die ruhigen Landschaftsaufnahmen sorgen für ein wohliges Gefühl beim Zuschauer und sind eine willkommene Abwechslung zu den Kämpfen und politischen Spielen. Man muss ja auch mal durchatmen können. Die Kämpfe sind extrem schnell geschnitten, so dass blutige Details nie zu sehen sind. Das heißt aber nicht, das kein Blut fließt. Toll choreographiert fiebert man ständig mit den Kämpfern um Maximus mit. Spektakulär wird gegen Gladiatoren, Soldaten oder auch Tiger gekämpft, dass einem die Luft wegbleibt. Aber es gibt auch ruhigere Momente im Film. Der Schwerpunkt liegt dann meist auf der römischen Politik, da der Imperator den Senat auflösen will und dann allein herrschen will. Die Mittel und Wege, die der Imperator dabei einschlägt, rücken ihn dann endgültig ins schlechte Licht. Somit ist genug Platz für den strahlenden, aber eher unfreiwilligen Helden Maximus. Das stärkste am Film ist sicherlich der Endkampf zwischen Maximus und dem Imperator. Wie das endet verrate ich hier nicht. Aber selbst Hartgesottene sollten Taschentücher bereit halten. Bombastischer Film, aus dem man nach 2,5 Stunden wieder auftaucht und sich fragt: Wo ist die Arena hin?
Schauspieler:
Russel Crowe gelang mit der Darstellung von Maximus der endgültige Durchbruch. Wäre klasse wenn tatsächlich was aus dem Prequel zu Gladiator werden würde. Ohne viele Worte, überzeugt er allein durch seinen Gesichtsausdruck und sein Auftreten. Der Herkules der 90er. Alle lieben ihn, aber er ist längst kein strahlender Held mehr sondern ein gebrochener Mann der Rache will. Oscarreif!
Der ganze Film, ob es nun der fiese, unsympathische Imperator, der alte sterbende Imperator Richard Harris oder der Gladiator Ralf Möller, ist bis in die letzte Rolle treffend und gut besetzt. Bemerkenswertes Casting. Nur der kleine Lucius war mir doch ein wenig zu sorgenlos als Thronfolger. Aber über die kleine Schwäche darf man sicher hinwegsehen.
Fazit:
Tolle Bilder, tolle Kämpfe, tolle PC Effekte, tolle Darsteller und eine ergreifende Geschichte. Was will man mehr um 2,5 Stunden unterhalten zu werden? Anschauen und staunen ist Pflicht bei diesem Film.