Bei "Dr.Curry" handelt es sich um einen unbekannten aber sehr hochwertigen Kurzfilm aus dem Umfeld des spanischen Regie-Exzentrikers Nacho Cerdà. Das Regiedebut von David Alcalde ist eine originelle Hommage
an klassische Mad Scientist-Filme und hat mit Pep Tosar einen perfekt charismatischen Hauptdarsteller.
Wie Cerdàs Regiearbeiten, so kann auch dieses Werk vor allem optisch beeindrucken. Inszenatorisch ist "Dr.Curry" sehr eigenständig, anders als in Cerdàs Werken gibt es Dialoge und überhaupt ist dieser Film nicht so ernst und symbolträchtig wie "Aftermath" oder "Genesis".
Viel eher erinnert der verrückte Film an die Frühwerke von Alex de la Iglesia: Die leicht düstere Atmosphäre wird aufgelockert durch die absurde Geschichte und auch durch die skurrilen Charaktere und Ideen. Unvermittelt gibt es auch einige ironisierte Gewaltausbrüche, auch diese grenzen den Film eher von Cerdà ab.
Mit dessen Werken gemein hat "Dr.Curry" die starken Schauspieler (Pep Tosar spielt wieder genial) und die hervorragende Ausstattung. Das Produktionsdesign ist absolut hochwertig, der Film kann überdies sehr gut unterhalten.
Der eigentümliche Humor ist typisch spanisch und daher ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber niemals auf niedrigem Niveau.
PS : Ich habe den Film in die OFDb eingetragen als ich ihn noch nicht gesehen hatte. Ein Trashfilm ist "Dr.Curry" eindeutig nicht ! Eher das Gegenteil ist der Fall, sowohl Optik, als auch Schauspieler und Ideenreichtum können locker mit groß produzierten Filmen mithalten. Die Genrebezeichnung nahm ich aus anderer Quelle.