Larry Cohens letzter (Kino-)Film. Knappe fünf Millionen Dollar standen ihm dabei zur Verfügung. Produzent Fred Williamson hatte bereits ein fertiges Skript, als er Cohen kontaktierte, weshalb der Cohen-typische Humor hier durch Abwesenheit glänzt. Das ist auch gut so, hätte er doch nicht wirklich in die ernsthafte, sozialkritische & oft ziemlich deprimierende Geschichte gepasst.
Die Bewohner von Gary, Indiana, vegetieren dahin, denn hier blüht schon längst nichts mehr. Seit das Stahlwerk vor Jahren geschlossen hat, ist es bergab gegangen. Ehemalige Treffpunkte wie das Kino oder das Restaurant stehen leer, die Häuser verfallen langsam, Arbeit gibt es nicht, positive Zukunftsaussichten ebenso wenig. Die Jugendlichen, die weder was zu tun noch Perspektiven haben, kontrollieren mit ihren Banden die Straßen, wer sich ihnen widersetzt oder sie übers Ohr haut, muss mit Konsequenzen rechnen. Die Ermordung eines jungen Basketballers & der Anschlag auf einen alten Geschäftsinhaber, der die Täter verpfiffen hat, bringt das Fass zum Überlaufen. Angeführt vom Sohn des Geschäftsbesitzers, ein berühmter Ex-Footballer, der seinerzeit die Gang mitgegründet hat, formieren sich die Menschen & leisten Widerstand.
Original Gangstas ist vielleicht nicht der großartige Film, den man sich insgeheim erhofft hatte, aber für mich ist er, so wie er ist, großartig genug. Ich liebe den Streifen & dafür gibt es mehrere Gründe.
Grund #1: Die Cast. Es spielen Fred Williamson, Jim Brown, Pam Grier, Paul Winfield, Richard Roundtree & Ron O'Neal. Wenn das kein geniales Stelldichein von Blaxploitation-Legenden ist, dann weiß ich auch nicht. Dazu Robert Forster, Charles Napier & Wings Hauser in Nebenrollen.
Grund #2: Die Action. Die mag zwar altersbedingt etwas hüftsteif sein, hat aber dennoch genug Punch, um zu rocken.
Grund #3: Der Soundtrack. Diese Mucke ist eigentlich nicht meins, aber hier passt sie wie die Faust aufs Auge.
Grund #4: Die Stimmung. Ein starker Hauch von Nostalgie, gepaart mit Coolness & Vergänglichkeit, weht durch den Film.
Grund #5: Die Geschichte. Im Grunde die Story von gealterten Underdogs, die dem Platzhirschen mit List & Tücke & ohne Kompromisse die Hölle heiß machen. Sowas geht bei mir immer.
Grund #6: Pam Griers Eierquetscher. Muss man nicht mehr sagen, oder?