Vier Fenster (2006)
Am Potsdamer Platz und in einer Kneipe trifft sich eine Kleinfamilie zum Essen oder zu kurzen Begegnungen. Der Sohn hat anonymen Sex in einem Pornoschuppen mit einem Fremden, der nicht küssen will; der Vater ist heimlich in die Tochter verliebt und meint sie, wenn er seine Frau küsst; die Tochter, die durch die U-Bahn irrt, bietet sich dort mit drastischen Worten älteren Männern an; die Mutter träumt vergangenen guten Zeiten nach und findet möglicherweise ihren Mann wieder in ihrem Bett.
Regisseur „Christian Moris Müller“ sein Filmdebüt, zu dem er auch das Drehbuch geschrieben hat, versteht sich als Drama, in dem es um eine vierköpfige Familie geht, die auf Erfüllungssuche ist. Mutter, Vater, Sohn und Tochter sind die vier Fenster und der Zuschauer darf hindurchblicken und dabei einschlafen…
Umsetzung… schnarch, gähn… langweilig… Der deutsche Film hat es ja generell immer etwas schwer seinen frustrierend wirkenden Stil los zu werden, doch scheint man sich auch nicht wirklich Mühe zu geben. „Vier Fenster“ mag ja von der Idee ganz gut sein, doch stellt sich die berechtigte Frage, warum sollte man sich im TV genau die gleiche Scheiße reinziehen, die man im Alltagsleben täglich live und in Farbe direkt um die Ecke erlebt? Will man nicht positiv unterhalten werden oder gar durch das Medium Film in eine fiktive Welt transportiert werden? Aus diesem Grund ist das Script wenig interessant und keinesfalls spannend. „Vier Fenster“ ist langweilig! Nun kommt noch der Dreh und Erzählstil hinzu, da hält die Kamera gefühlt minutenlang an einer Einstellung fest, wo z.B. der schwule Sohn die Rolltreppe in einem Berliner Einkaufszentrum hinauffährt. Die Figurenzeichnung ist auch so uninteressant wie der umfallende Sack Reis in China. Einzig eine Monolog Szene in einer U-Bahn von der Tochter, konnte ein Schmunzeln hervorbringen, das war es dann aber auch. Das Ganze sollte klar ein authentisches Drama sein, das sogar eine Message beinhaltet, doch diese hätte man mit etwas mehr Experimentierfreude und Kreativität besser in Bild und Ton setzen können.
Schauspielerisch ist das Quartett so weit okay, wobei die Anforderungen auch nicht hoch waren.
Subjektiv fand ich „Vier Fenster“ extrem langweilig und zäh wie ein Kaugummi. Es ist schon immer ein schlechtes Zeichen, das man trotz lecker Käffchen beim schauen, die Augenlieder aufreißen muss, um nicht einzuschlafen. Aber ich habe es bis zum bitteren Schluss durchgehalten und bin nicht begeistert. Der Film hat mich weder abgeholt, noch konnte er mich unterhalten.
Fazit:
Wer ein deutsches Drama sehen will, das Einblicke in eine Familie zeigt, die allesamt mehr als nur ein Problem haben und wem langweilige Filme nichts ausmachen, der kann einen Blick riskieren.
Bewertung:
2,0 / 10 Punkte.