Inhalt:
In einer Stadt irgendwo in China, während der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
Shao Shan (Wong Yue) hält sich als Bettler, kleiner Betrüger und Taschendieb finanziell so gerade mal über Wasser. Als er im Casino mit seinen Betrügereien auffliegt, kommt es zum Kampf und er wird rausgeschmissen.
Die Stadt wird von Gangstern weitestgehend kontrolliert..., der Casino-Boss (Wilson Tong) kollaboriert mit einem Gangster (Chan Shen), der das Gasthaus von Lady Ho (Violet Lee Ying) übernehmen will.
Shao Shan will der jungen Frau beistehen.
Da begegnet Shao Shan einem jungen Mann (Lau Kar Fei aka Gordon Liu), der sein Gedächtnis, als er zuvor in einen Kampf geriet und stürzte, verlor.
Dieser Mann weiß nicht, von wo er herkommt, und wer er überhaupt ist...! Doch er ist ein überaus starker KungFu-Fighter...!
Die beiden Männer freunden sich an..., und widerstehen den Gangstern. Sie können sogar diesen die Tour bei einem größeren Coup vermasseln..., und kommen so an viel Geld!
Das kann der Ober-Boss der Gangster, Weng (Chiang Tao), der den schwachen Gouverneur (Lee Wan-Chung) der Provinz in der Hand hat, nicht so durchgehen lassen, und will die beiden Helden ausschalten!
Doch der Mann ohne Gedächtnis, wird von seinem Vater bereits akribisch gesucht..., es handelt sich um einen hohen Militär. Dessen Sohn ist Ka Yu, der Mann ohne Gedächtnis.
Tatsächlich kann der Vater seinen Sohn aufspüren..., doch glaubt ihm dieser diese Geschichte nicht. Die Situation eskaliert, und Shao Shan und Ka Yu ergreifen die Flucht, als auch noch die Gangster um Weng auftauchen.
Die beiden Männer trennen sich..., doch wird Ka Yu, von den Gangstern, die wissen, dass dieser der Sohn des hohen Militärs ist und das große Geschäft wittern, gefangen genommen.
In einem verzweifelten Kampf gelingt es Ka Yu, der sich nunmehr auch seiner Herkunft entsinnt, sich zu befreien..., und es kommt zum Show-Down mit den Verbrechern.
Schließlich stehen sich Ka Yu und Weng in einem Duell auf Leben und Tod gegenüber..., in welches auch Shao Shan, der den Ort der Geschehnisse erreicht, eingreift...........
Fazit:
Im Jahre 1977 drehte Regisseur Lau Kar Wing diesen flotten KungFu-Actioner für die Studios von "Lui Ming Film International" des gleichnamigen Produzenten in Hongkong.
Mir gefiel der Streifen ziemlich gut..., denn er besitzt einen doch überraschend prominenten Cast, und zahlreiche, ausgezeichnet choreographierte, kernig intensive KungFu-Fights..., jede Menge starker Action!
Lau Kar Wing (selbst in einem kurzen Auftritt als Leibwächter des Militärs, der seinen Sohn sucht, hier zu sehen) hängt die dünne Story seines Films an 2 Buddies auf, 2 Männern die sich finden..., und durch diesen Streifen quasi "führen".
Der eine ein Hallodri der sich als Taschendieb und Betrüger so durchschlägt..., der andere ein Mann ohne Gedächtnis, doch von besserer Herkunft. Beide ergänzen sich..., und kämpfen gegen das Böse an.
Beide sind letztendlich besondere Typen..., und der Betrachter sympathisiert schnell mit den beiden.
Aber die Storyline ist hier eh nur marginal wichtig..., es fehlt dem Streifen letztendlich die große Geschichte..., und die Atmosphäre ist denn in den einfachen Kulissen von "Lui Ming Film International" eher schlicht.
Eigentlich schade..., denn das sind die einzigen Mankos..., alles andere kann hier doch weitestgehend überzeugen... sieht man mal davon ab, dass Wong Yue hier für meinen Geschmack am Anfang ein bissel zu sehr den Schalk im Nacken hat.
Durch die Villains in diesem Eastern (und da kommt mit Chiang Tao, Chan Shen, Lee Hoi San und Wilson Tong doch einiges und namhaftes zusammen) wird dieser denn wie gewohnt in eine ernstere Bahn gelenkt..., und die Motivation für eine sich hochschaukelnde, sich intensivierende Gewalt ist gegeben. So kann denn Lau Kar Wing den Spannungsbogen halten, die dünne Story in einen knackigen Show-Down münden lassen und den Streifen so noch gekonnt ins Ziel führen.
Unsere beiden Buddies, unsere beiden Helden müssen denn alles in die Waagschale werfen. Eine Besonderheit ist denn die Rolle von Lau Kar Fei (aka Gordon Liu) als Held mit Amnesie..., und er spielt das denn auch trocken, doch überzeugend. Und so bilden denn Wong Yue und Lau Kar Fei auch ein ungewöhnliches Duo..., was denn auch für den Betrachter interessant ist.
Die Stärken des Films liegen aber vor allem im Cast und in der überwiegend fulminanten KungFu-Action!
Wong Yue ist hier der eine Held, anfangs mit so manchen Mätzchen behaftet, soll er für Lacher sorgen. Er bietet aber auch den Gangstern die Stirn..., und kämpft am Ende beherzt mit.
Lau Kar Fei ist der eigentliche Star dieser Produktion..., anfangs hilflos, da er sein Gedächtnis verlor. Doch er beißt sich durch und durch sein Rollenbild..., will den Schwachen helfen und seinen Kompagnon auch mal zur Ordnung rufen. Und er fightet ein bestechend-technisches KungFu vom allerfeinsten..., agil und hart. Easternfans wissen..., Lau Kar Fei ist einer der besten KungFu-Kämpfer des Genres..., und das zeigt der MegaStar der Shaw Brothers hier ein weiteres mal!
Die Menschen um sie, die auf ihrer Seite stehen..., sie sind nur Beiwerk..., so wie die Darstellerin Violet Lee Ying, die aber hübsch anzusehen ist. Hongkong´s Grimassen-König Kar Mak (aka Karl Maka) ist hier übrigens Gast-Star des Films in einem kurzen Auftritt.
Mehr geben da die Villains, die Bösewichte, her! Chan Shen gewohnt bärbeißig-skrupellos mit seinen stechenden Augen. Wilson Tong zeigt sein elegantes KungFu..., Lee Hoi San agiert an der Seite von Chan Shen und später Chiang Tao gewohnt hitzig wenn es für die Gangster brenzlig wird.
Ober-Villain ist aber Chiang Tao..., der mit aufgerissenen Augen und kompromissloser Aura wieder mal brilliert. Im Finale ist er kungfu-technisch gefordert..., und fordert unseren Helden alles ab!
Wichtigstes ist hier die KungFu-Action. Lau Kar Wing übernahm denn zusammen mit dem Team der "Lau´s Stuntmen Association" die Kampf-Regie gleich mit. Lau Kar Fei und Lau Kar Wing sind Brüder..., die Lau-Brothers..., und Eastern-Experten wissen..., es gibt kaum was besseres hinsichtlich KungFu-Choreographien (Dritter im Bunde ist ja Lau Kar Leung, der aber nicht in diesem Streifen hier involviert war)..., und was besseres konnte diesem Film nicht passieren!
Das sind richtig starke, kernig-intensive, fein und abwechslungsreich choreographierte KungFu-Fights..., und die Qualität, die Intensität und am Ende auch Blutigkeit nimmt im Verlauf des Streifens immens zu.
Vor allem im Show-Down..., der sich auch durch eine zunächst besondere Örtlichkeit (eine Art Bauruine..., und ein Kampf findet auf Beton-Streben statt, die von einer abgerissenen Zimmer-Decke offenbar übrig blieben) auszeichnet..., später stehen sich Chiang Tao sowie Lau Kar Fei und Wong Yue auf freiem Feld gegenüber...., das sorgt für die räumliche Offenheit, die das Finale denn dann auch benötigte!
"He has nothing but kung fu"... ist ein gut unterhaltender Vertreter seines Genres..., und es ist nicht verständlich, warum dieser Eastern offensichtlich nie deutsche Kino-Säle erreichte. Mag auch die ganz große Geschichte und epische Atmosphäre fehlen..., so ist der Cast ein renommierter, und vor allem die gute KungFu-Action dieses Streifens wird dem gerecht.
8/10.