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Eine Frauenleiche weckt in Norditalien das Interesse des pensionierten Fahnders Rubini. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf eine geheimnisvolle Modelagentur und den Anwalt Giovanni, dessen Freundin Luna nach Kontakt mit eben jener Agentur entführt wurde. Fortan machen Rubini und Giovanni gemeinsame Sache und überwältigen einen Killer, den die Agentur auf Giovanni angesetzt hat. Dank dessen Tipps gelingt es, ein Netzwerk von UFO-Okkultisten zu sprengen, bevor man Luna auf dem Altar des Sirius opfert.

Password ist irgendwie schwierig zu beurteilen. Nicht weil es zu wenige Kritikpunkte gäbe, sondern eher wo man bei der geballten braunen Masse ohne Knochen überhaupt anfangen soll. Erst mal objektiv damit, wofür der Film nichts kann. Er wird hier als Horror vermarktet ist auch auf einer großen Filmesammlung drauf, hat mit dem Genre aber schlicht gar nichts zu tun. Es ist ein reiner Krimi, der dann zum Schluß noch ins Science Fiction Fach wechselt. Auch für die deutsche Synchro, die sich anhört wie Erstsemester beim Bauchredner-Studium, kann man ihn nicht belangen, auch wenn es das "Gesamtvergnügen" natürlich erheblich beeinträchtigt.
Warum auch immer wird hier ein Commissario aus der Rente geholt, der nach dem Aussehen her die letzten Jahre den Titel Clochard des Jahres in Italien mit weitem Abstand gewonnen hat. Dieser macht sich mit einem Anwalt, dessen Freundin auch jüngst entführt wurde und einem Hacker mit zu wenig Auslauf nach den Hintermännern der jüngsten Mordserie. Nix außergewöhnliches also, gegen einen guten Krimi ist ja auch nichts einzuwenden, nur wenn sowohl Drehbuch als auch Regie (von wirklich sämtlichen Beteiligten hat man vor- oder hinterher nie wieder etwas gehört) so ziemlich auf ganzer Linie versagen, von den Darstellern ganz zu schweigen, ist der Film trotz sehr kurzer Laufzeit eher ein Ärgernis.
Das geht schon bei der Erzählweise los. Kein Mensch blickt hier durch, was die bösen Jungs denn überhaupt mit ihren geraubten Sabinerinnen denn nun anfangen wollen und wer die Ermittlungen und Schlüsse von Kommissar Zauselbart auch nur annähernd logisch nachvollziehen kann, bekommt den Columbo Orden am Band verliehen. Da tauchen kryptische Hinweise bestehend aus Nullern und Einsern (bei der jeder Zuschauer sofort Binärcode schreit, unser nuschelnder Polizeichef dafür aber wohl 50 Jahre zu alt ist), gefolgt von sehr unspektakulären Nachforschungen, aber als dann ganz am Ende maskierte Typen eine Ufo Sekte nebst Aliens völlig unvorbereitet aus dem Hut gezogen wurden, hab ich mich dann doch mittelschwer verarscht gefühlt.
Password ist wirklich leider ein Film wie der Geschmack im Mund am nächsten Morgen nach einem Lambrusco Rausch, nämlich faul und schalig. Ich kann auch beim besten Willen nicht glauben das die Nummer aus dem Jahre 2005 stammen soll, denn die Bildqualität wirkt doch eher wie Mitte der 80er entsprungen. Man sollte sich mit Password jedenfalls nicht aufhalten, es gibt genügend gute Giallos aus dem Stiefelland.
2/10

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