Review

Was mit Neon Genesis Eavangelion begann findet hier in Serial Experiment Lain noch einmal eine Steigerung.
Von den ersten Minuten an wird der Zuschauer in den Bann der Geschehnisse und den surrealen Bilderrausch gezogen der ihm aus dem Bildschirm entgegenschlägt.
Was ist real?
Was nicht?
Dies sind die beiden Grundfragen die man sich in jeder Folge immer wieder stellt.
Die ganze Welt in der SEL spielt wirkt so unnormal und künstlich. Alles ist klinisch rein, nirgendwo liegt Dreck.
Die Schatten sehen so komisch aus und warum ist alles so weiß???
Zeichnerisch und animationstechnich absolut Top, liegen die stärken von SEL im besonderen auch auf den Sounds. Was einem da in die Ohren geht sucht wohl in der Animeszene seines gleichen.
Vom ständigen brummen der Elektroleitungen überall, bis zu den coolen Liedern ist hier wirklich alles absolut spitze. Immer wieder kann SEL mit Szenen aufwarten die einen eine Gänsehaut bescheren und bei denen die Kinnlade einfach nur nach unten klappt.
Doch die größte Gänsehaut von allen bekommt man sicher von der Story.
Wieweit kann das Netz die reale Welt ersetzten?
Was passiert wenn sich der zwischenmenschliche Kontakt immer mehr ins Netz verlagert und im realen Leben überhaupt nicht mehr stattfindet?
Freundschaft übers Netz?
Liebesbeziehungen übers Netz?
Leben nur noch im Netz?
Vergessen der realen Welt?
Das Netz als Ersatz der realen Welt?
Als einzige reale Welt?
Science Fiction oder nicht schon längst Alltag?
In wie vielen Foren, Chatrooms, Communitys seid ihr? Wieviele Freunde kennt ihr nur übers Netz?
Wie oft seid ihr Online?
SEL macht einen nachdenklich, auch gegenüber seinen eigenen Surfgewohnheiten.
Negativ zu erwähnen bleibt mir nur das Ende, das sicher nicht schlecht ist, aber ich hätte mehr erwartet. Aber das mindert das gute Abschneiden SEL nur gering.
So bleibt von mir nur mal wieder die Empfehlung sich diese Serie unbedingt mal anzusehen.

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