Mit " The Base " liefert Actionregisseur Mark L. Lester nochmal richtig gute Genrekost ab. Mit seinen früheren Werken wie " Commando " oder seinem Meisterwerk " Showdown in Little Tokyo " kann man diesen Film nicht vergleichen, aber für die gegebenen Möglichkeiten, ist der B-Actioner wirklich gut geworden und lässt fast keine Wünsche offen. Lester produziert hier wieder selbst, nur am Drehbuch war er diesmal gar nicht beteiligt. Aber es ist wie für ihn geschrieben und dementsprechend gut umgesetzt. Hauptdarsteller Mark Dacascos liefert nach eher flachen Filmen wie " Hard Proof " mal wieder eine Vorstellung, die seinen Fans auch gefällt, trotzdem gab es nur eine Direct To Video Auswertung und wie bei vielen Lesterfilmen, viel obendrauf noch die Indizierung. Nur ein Jahr später drehte Lester eine etwas schwächere Fortsetzung, leider ohne Dacascos, demnach muss sich " The Base " schon rentiert haben.
Story:
Major John Murphy ( Mark Dacascos ) wird undercover in die kleine Einheit von Sgt. Gammon ( Tim Abell ) eingeschleußt. Angeblich soll Gammon und seine Truppe in Geschäfte mit Drogen und Schmiergeldern verwickelt sein. Also soll Murphy Gammon der Taten überführen, doch dieses Unterfangen gestaltet sich als sehr schwer, da Gammon ziemlich misstrauisch ist. Doch Murphy gewinnt sein Vertrauen und wird Zeuge wie Gammon versucht ganz Los Angeles unter seine Fittiche zu nehmen. Aber bald fliegt seine Tarnung auf und Gammon kidnappt Murphy´s Verbindungsoffizier Kelly Andrews ( Paula Trickey ). Murphy muss nun gegen die ganze Einheit antreten.
Die Story hält sich mal wieder im üblichen Rahmen und bietet kaum Überraschungen, doch hierin liegt auch nicht Lester´s Stärke. Die Umsetzung gelingt dagegen ziemlich schnörkellos und kommt fast ohne Längen aus. Nur dem Mittelteil mangelt es an Action und Spannung. Auch auf die üblichen Klischees verzichtet Lester leider nicht. Natürlich mischt auch der General des Stützpunktes mit, immer wenn Murphy nicht mehr weiter weiss, wird ihm ein Brocken zugeworfen und auch die Einstiegsprügelei entspricht diesem typischen Konzept. Ermitteln muss Murphy hier nicht sonderlich viel, die Informationen werden ihm praktisch zugetragen, so kommt auch kaum Spannung auf.
Aber nun habe ich genug gemeckert, denn der Film hat mehr gute als negative Seiten. Die Kulissen sind stets abwechslungsreich und bieten guten Raum für jede Menge Action. Zudem hält man sich mit dem Militärpathos sehr zurück. Nur der Score von Paul J. Zaza trägt manchmal ein bisschen zu dick auf, klingt aber gut, was auch die Hauptsache ist.
Die Action bietet meistens gut choreographierte Shootouts. Lester typisch mit sehr blutigen Einschüsse und einige Keilereien, in denen Dacascos sein Können unter Beweis stellt. Auch einen Endkampf lässt man nicht ausser Acht, welcher sich auch nebenbei als der beste Fights des Films ausweist. Im Finale gibt es auch noch eine kleine Verfolgungsjagd mit einigen Sachschäden und einer großen Explosion. Insgesamt wird der Actionfan zufrieden sein, nur der Mitteltei bietet zu wenig Actionszenen, zudem hätte man manche Sequenzen ruhig ein bisschen ausdehnen können, meistens ist die Action zu schnell geklärt, auch die Gegneranzahl für Dacascos bleibt sehr überschaubar.
Mark Dacascos macht einen guten Job und zeigt auch was von seinen grandiosen Martial Arts Fähigkeiten. Er überzeugt, agiert aber unter seinen Möglichkeiten. Tim Abell gibt einen guten Gegner ab und auch Paula Trickey weiss zu überzeugen.
Fazit:
Weiss Gott nicht perfekt, aber ein guter Actioner ist " The Base " auf jeden Fall. Die Action ist brutal, bietet Fights und viele Shootouts. Die Darsteller finden sich in ihren Rollen gut zurecht, nur die Story ist klischeebeladen und bestenfalls solide, diese Idee wurde schon zu oft ausgereizt. Aber die Umsetzung stimmt, trotz flauem Mittelteil, ich bin auf meine Kosten gekommen. Hier ist alles noch handgemacht, kein dämliches CGI, was man dem Film auch anrechnen muss. Der letzte gute Actionbeitrag von Mark L. Lester.