kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 14.07.2007
Genau SO darf man sich eine intelligente Tragikomödie vorstellen. In Tradition der Gondrys, Kaufmans und Jonzes erbaut Marc Forster ein gewitztes Metaebenen-Spiel zwischen Realität und Fiktion mit gesellschaftlichen Rollen, individuellen Lebenszielen und literaturtheoretischen Gedanken. Und mittendrin ein ausdrucksstarker Will Ferrell in der Hauptrolle.
Hä?
Ja, richtig - der Blödelkomödiant vom Dienst baut sein Repertoire erstmals aus und weiß in einer herzzerreißenden Mischung aus Drama und Komödie zu begeistern, die ihn zum tragischen Männchen macht. Die Dialoge pointieren sein Leben zeitweise punktgenau und entlarven es als das, was es ist: eine Sache der Betrachtungsweise. Erschreckend einleuchtend präsentieren sich auch die medialen Transformationsmöglichkeiten, denn könnte die Stimme der Autorin nicht genauso gut ein Audiokommentar auf einer DVD sein? Und Harold Crick keine Roman- sondern eine Filmfigur?
Ein paar dramaturgische Schwächen gegen Ende trüben weiterführende Gedankengänge leicht, aber zurück bleibt doch eine doppelbödige Geschichte, die sich mit "The Weather Man", "Vergiss mein nicht" und "Adaption" hundertprozentig messen kann.
*weitere Informationen: siehe Profil