Ab und zu gibt es immer noch Skandalfilme, eben wie dieser Battle Royale. Und wenn ein Film in Japan schon die höchste Freigabe bekommt, nämlich ab 15(!!), dann mag das schon was heißen. Ist Battle Royale ein sinnloser Gewaltfilm oder steckt mehr dahinter?
In Japan macht sich langsam aber sicher das Chaos breit. Die Gewalt an Schulen steigt, die Arbeitslosenzahlen übersteigen die 10 Millionen Hürde und vieles mehr. Aus diesem Grund hat sich die Regierung was ganz neues einfallen lassen, den BATTLE ROYALE.
Per Zufall wird eine neunte Klasse aus Japan ausgelost. Unter dem Vorwand eines Schulausfluges werden die Schüler auf eine Insel gebracht. Dort soll das Battle Royale stattfinden. Was ist Battle Royale? Die Regeln sind ganz einfach. Die Schüler müssen sich auf der Insel innerhalb von 3 Tagen töten, nur einer darf übrig bleiben. Sollten nach Ablauf der 3 Tage mehrere Schüler noch am Leben sein, werden alle getötet. Alle Schüler haben einen Sender um den Hals, der dem Lehrer und dem Militär genau sagt, wo sich wer befindet oder schon tot ist. Nach kurzer Einweisung beginnt das Battle Royale und macht aus Freunden erbitterte Feinde...
Oh ja, Battle Royale hat es ganz schön in sich. Der Film zeigt und anfangs das große Problem an japanischen Schulen, danach geht es direkt zum Battle Royale. Die ganze Situation des Battle Royale und seine Erklärung wurde hier ziemlich krass aufgezogen. Da haben wir den Lehrer (Takeshi Kitano), der seinen Schülern vergnügt vom Battle Royale berichtet, dabei auch schon den ersten Schüler kalt macht, der nervt. Dazu kommt eine auf lustig getrimmte Erklärung des Battle Royale per Video, welches im krassen Gegensatz zur Situation der Schüler steht. Dann geht es los, jeder bekommt einen Rucksack incl. einer Waffe. Wer eine gute Waffe erwischt hat, hat Glück gehabt, der andere halt Pech. Eine MP ist wohl besser als ein Elektroschocker.
Direkt nach Beginn des Battle Royale ist der Zuschauer voll drin, es geht direkt los und dazu noch sehr graphisch. Diverse Tötungsmethoden werden dem Zuschauer gezeigt.
Ferner hat man hier die unterschiedlichsten Charaktere: Da gibt es den Einzelkämpfer, der ohne Skrupel jeden umbringt, der ihm vor die Waffe kommt. Daneben aber auch die Gruppen, welche zumindest versuchen, zusammen zu überleben wobei dies im Widerspruch zum Battle Royale steht, da man nur alleine überleben oder zusammen sterben kann. Und wenn dies noch nicht genug wäre, werden noch genug Fallen aufgebaut, so dass einfaches rumsitzen und warten gar nicht möglich ist, man könnte ja zu einer bestimmten Zeit in einer verbotenen Zone sitzen, und dann ist man halt tot.
Sehr krass kommt auch der Charakter des Lehrer rüber. Ab und zu verkündet er die Gefahrenzonen und die Toten, machst sich sonst aber auf einer Couch ein schönes Leben und wartet einfach. Der Zuschauer wird immer informiert, welcher Schüler bzw. welche Schülerin gerade gestorben ist und wie viele noch lebend auf der Insel sind.
Man könnte es sich jetzt einfach machen und einfach sagen, Battle Royale ist purer Unsinn und ruft zur Gewalt auf, was sicherlich in Deutschland der Fall sein wird, falls der Film hier je mal auftauchen sollte, gerade nach der Situation in Erfurt halte ich es für zu mindestens fragwürdig. Aber gerade die Situation, welche in Battle Royale zugegeben übertrieben dargestellt wird, findet man schon heute in der realen Welt wieder: Arbeitslosigkeit, Gewalt an Schulen und vieles mehr. Auch wenn es nie auf der Welt ein Battle Royale geben wird, zeigt der Film uns deutlich die Probleme, die auch wir haben und die gelöst werden müssen.
Sicherlich ist Battle Royale kein Film für jedermann, da die Situation teilweise unerträglich ist und dann noch besonders kühl über den Bildschirm rüberkommt. Trotzdem regt der Film zum nachdenken an und provoziert das auch. Aber Provokation muss ja nicht immer schlecht sein.
Fazit: Ein hammerharter Film, nicht für jeden geeignet, der aber mehr ist als eine Aneinanderreihung sinnloser Gewalt. Sollte man mal gesehen haben und sich dann selber darüber ein Urteil bilden.