Die Reiter der Apokalypse (Splendid)
Parallel zum Trend der schnell geschnittenen, blutrünstig brutalen Horrorfilme gab es eine offensichtliche Gegenbewegung, welche mehr Wert auf Dialoge, Stimmungen und Geschichte legte. Die Reiter der Apokalypse ist ein Vertreter dieser subtilen Gegenbewegung, welcher die Thematik des Kampfes zwischen Gut und Böse als Grundgedanken behandelt.
Seit der Scheidung seiner Eltern hat der Junge Sam Alpträume und unheimliche Phantasien von deformierten Menschen, welche sich um einen alten Baum scharen. Selbst zugefügte Schnittverletzungen ziehen eine psychologische Behandlung nach sich, worauf er in dieser Behandlung als Teil der Therapie zu seinem, mittlerweile suchtfreien Vater, in die Sommerferien fahren soll. Dort kommt es zu einem schweren Unfall und dem anschließenden Kontakt mit einem mysteriösen Mann namens Ben Zachary (Lance Henriksen). An diesem Ort nehmen die Phantasien von Sam stärker zu, und treffen auf religiösen Fanatismus und Visionen über die vier Reiter der Apokalypse. In Die Reiter der Apokalypse gibt es ein nettes Treffen mit alten Bekannten. Neben einem sichtlich gealterten Lance Henriksen (Millenium, Aliens, und anderen Genrefilmen) trifft man auch auf eine ebenfalls sichtlich gealterte aber immer noch attraktive Sean Young (Blade Runner, No Way Out). Auch Regisseur Don Michael Paul ist einem noch als Schauspieler solcher Klassiker wie Young Streetfighters oder Die Teuflische Klasse ein Begriff. Die Reiter der Apokalypse ist nach Half Past Dead – Halbtot (der Steven Seagal – Klopper) und einigen TV- Serienfolgen sein zweiter Langfilm.
Die Reiter der Apokalypse ist ein angenehm unaufdringlicher Film, der sich stark an der Thematik des genialen Gods Army hält. Starke Darsteller liefern eine glaubwürdige Leistung, selbst der Kinderdarsteller meistert seine Rolle mit Bravour. Allerdings verliert sich der positive Eindruck der ersten Halbzeit, als in der zweiten Hälfte teils stark konstruierte Handlungselemente auf unglaubwürdige Dialoge treffen, und dadurch zum Ende hin die Qualität des Filmes herabziehen. Auch die eingesetzten CGI – Effekte stören hier, da der eher kammerspielartige, dialoglastige Anfang wesentlich besser zur Thematik gepasst hätte. Die Veröffentlichung aus dem Hause Splendid liefert in der vorliegenden Fassung nur eine Trailershow, Bild und Ton sind liefern einen positiven Gesamteindruck.
Wer sich nach den ganzen „lauten“ Horrorfilmen nach einem eher ruhigen Grusel sehnt, dem sei Die Reiter der Apokalypse ans herz gelegt. Neben der stimmungsvollen, subtil-ruhigen Kameraarbeit, die viel mit Nahaufnahmen in das Geschehen zieht, wird der Film durch einen zwar sparsam eingesetzten, aber genialen Score unterstützt. Kein Meisterwerk, aber auf jeden Fall gute Unterhaltung.
CFS