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"Lunatics" will sowas wie die ausgeflippte Version von Roman Polanski´s "Ekel" sein, bietet jedoch nur mäßige Satire-Kost aus dem Reich der Verschwörungstheoretiker: Ein verschrobener Typ namens "Hanks" verlässt seine Wohnung nie, doch auch sämtlich Wände sind mit Alufolie ausstaffiert. Mysteriöse Chirurgen wollen ihm Böses, Spinnen laufen über sein Gehirn, so die Einbildung. Und auch die eigene Wohnung ist ein albtraumhaftes Szenario. Als draußen eine echte Gang das Viertel unsicher macht, stellt sich Hanks in voller Alu-Montur zum Kampf...

Ich mochte Josh Becker´s lustigen Actiontrash "Du sollst nicht töten, außer..." wirklich, doch hier kochen sämtliche Beteiligten leider auf Sparflamme herum. Nicht nur, dass die Unterhaltungswerte nicht immer souverän sind, auch will die Satire um den paranoiden Typen kaum entsprechend zünden. Zwar wurde die Rolle mit Ted Raimi vortrefflich besetzt, doch reicht seine Performance nicht aus, um den Film im Alleingang zu tragen. Der ansonsten so tolle Bruce Campbell als verrückter Chirurg fällt leider nicht weiter auf. 

Vor allem wurde es jedoch versäumt, die eigene Wohnung als Minenfeld der Albträume gekonnt in Szene zu setzen. Becker überlies Raimi zu viel Spielraum, wo eigentlich Effekte und mehr Budenzauber von Nöten gewesen wären. So entwickelt sich daraus eine rein schauspielerisch gesehen durchaus passable Ein-Mann-Vorstellung, die jedoch psychologischen Tiefgang allzu sehr vermissen lässt und auch sonst kaum Freiraum für überschwängliche Verrücktheiten bietet. 

Immerhin: Wer es nicht so mit Riesenspinnen hat, der bricht vor dem Finale besser freiwillig ab! Der Film selbst ist weder richtig gut, noch richtig schlecht. Es fehlt an Biss genauso wie an Tempo. Seine Momente hat er dennoch: 5 von 10 Punkten. 

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