Die Insassen eines Gefängnis-Hochsicherheitstraktes, wie auch die Wachmannschaft werden Opfer einer dämonischen Kreatur, die sich von Menschenfleisch ernährt. Mit jedem weiteren Opfer steigt die Macht und Stärke des Unwesens. Die einzige Chance zu überleben ist, das Mysterium der geheimnisvollen Kräfte aufzudecken...
So steht´s mal zumindest auf dem DVD-Cover. Gefängnis-Hochsicherheitstrakt? Das Gefühl will sich leider nicht so ganz einstellen.
Nach der kurzen Einweisung der neuen Knastwärterin (Jennifer Lee Wiggins) und der Einlieferung des "Shapeshifters" (in menschlicher Form, der nur dumm vor sich her glotzt und manchmal was rumänisches in die Luft brabbelt) metzelt und kaut sich der durch ein Medaillon umgewandelte Shapey erstmal durch das komplette Wachpersonal. Ganze drei oder vier Wärter, wow... Mehr sind auch für diesen "ultra-derben Hochsicherheitstrakt" nicht nötig, da sich gerade mal so geschätzte zehn Häftlinge, alles Milchgesichter und scheinbar Kleinkriminelle, befinden.
Nach der kleinen Fress- und Splatter-Szene bleiben also die Milchbubis und die Wärterin zurück, die sich erstmal in einer Zelle gemeinsam einschließen und von da aus durch die Lüftungsschächte (!) kriechen um sich einen Ausweg suchen, wie sie dem roten Gorilla entkommen können. Bis alles in dem unspektakulären, dämlichen Finale endet.
Highlight bleibt dabei an vorderster Front die Erklärung über die Herkunft des Shapeshifters : Shapeshifter sind nur einfache Zigeuner, die von der rumänischen Mafia mitsamt "Zauber-Medaillon" gezielt auf Leute angesetzt werden, die nicht nach ihrem Willen spuren wollen. Zufällig sitzt in diesem Alcatraz einer von denen, die Sonntags Weihrauch in der Kirche geklaut haben, um es sich zu hause reinzupfeifen. Übrigens glaub ich, hat vor ein paar Wochen in der BILD gestanden, dass die rumänische Mafia auch Batterien für den Anus entwickelt hat, die aus Stallhasen Ostermänner machen. Die Rumänen haben es eben voll drauf.
Wo die meisten von euch schon abwinken, wird die Ernsthaftigkeit durch mehrere Logiklücken (wie z.B. das eben erwähnte Flüchten durch einen Lüftungsschacht in einer Zelle. Ja, genau!) zusätzlich in Frage gestellt. Ich bin ja mal gerne bereit, da ein oder auch zwei Augen zuzudrücken, solange ich wenigstens unterhalten werde.
Aber auch auf den anderen Ebenen versagt "Shapeshifter" kläglich. Die Schauspieler sind für ´nen B-Film gar nicht mal so übel, nur bleibt durch das Drehbuch die Charaktertiefe erschreckend flach, manche Häftlinge sind beinahe schon als Statisten-Rolle ausgelegt. Nur die drittklassige Kampf-Amazone, die mal kurz ihre Uniform abgelegt hat, weil es sich im Muscle-Shirt besser prügelt und ein farbiger Gefangener werden ein klein wenig näher durchleuchtet. Leider nervt aber auch dieser "Bruder" am meisten im Film mit seiner "Ey isch haab in meiner Jugend zu viel New Jack City gesehen"-Tour.
Ok, ziemlich unberührt schaut man dem Treiben zu, falls man nicht dabei einschläft, die Gruppe wird immer weiter durch den plötzlich auftauchenden Shapeshifter und nicht vorhanden eigenen IQ dezimiert, bis im wahrsten Sinne des Wortes Shapeshit der Stöpsel rausgezogen wird.
Im Gegensatz zum billigen Gorilla-Kostüm und der Maske des Monsters sind die Splatter-Effekte gar nicht mal so verkehrt. Nur reißt das den Film nicht mehr aus dem Schlamassel raus und macht höchstens einen Punkt in der Bewertung aus.
Gregory Lemkin bietet mit "Shapeshifter" ein langweiliges B-Movie ab, das an allen Ecken hinkt. Mit diesem Werk werden auch nicht die willigen Gorehounds warm.
Ein "Horror-Film", wie so oft im Jahr 2006, den kein Mensch braucht. Lieber zu hause den angesammelten Staub der DVD-Sammlung mit ´nem Wedel abwischen. Die Zeit wäre sinnvoller eingesetzt.
3/10