Jeder Start in die Filmwelt ist schwer, vor allem wenn man kein Geld hat. Gregory Lemkin bekommt das hier zu spüren. Da plündert man sein eigenes Konto, muss sich trotzdem noch Unterstützung bei irgendwelchen C-Produzenten holen und verfilmt eine Idee, die man auf dem Lokus hatte. "Shapeshifter" ist wirklich eine filmische Katastrophe. Immerhin hatte Lemkin Erbarmen, denn nach 73 unspannenden und langweiligen Minuten setzt der Abspann ein. Allein schon die Titelmelodie ging mir auf die Nerven, dermaßen aufdringlich laut und einseitig. Dann diese Hip Hop Mucke, die überhaupt nicht zum Geschehen passt. Doch der absolute Knaller ist die Kulisse. Hat Jemand schon mal ein Gefängnis mit circa fünf Zellen gesehen ? Also ich noch nicht. Man drehte hier sichtlich in einem alten Fabrikgebäude und will uns dieses als Gefängnis verkaufen. Dann gibt es da einen Aufenthaltsraum mit einem Sofa und Sesseln und einer Fernseherattrappe. Dort scheinen die wenigen Gefangenen immer so zu sein, die müssen nicht mal nachts in ihre Zellen. Im oberen Stock laufen noch die Bauarbeiten, da passen dann noch fünf weitere Zellen hin.
Ginny Lydon (Jennifer Wiggins) tritt ihren ersten Tag als Wachmann in einem Hochsicherheitstrakt an. Kurz darauf wird ein seltsamer Mann eingeliefert, der sich nach einer Art Ritual in ein Monster verwandelt. Anscheinend ist er hinter dem rumänischen Mafioso Velku (Vaz Andreas) her. Bis auf Ginny wird die gesamte Wachmannschaft getötet. Mit ein paar Gefangenen kann Ginny in den ersten Stock flüchten. Doch das Ungeheuer wird nicht vorher ruhen, bevor nicht alle tot sind.
Ein Rumäne, der von Zigeunern entführt wurde und sich nun in ein Monster verwandeln kann. Ich denke, das sagt schon alles über die Qualität von "Shapeshifter" aus. Immerhin hat Lemkin das Ungetüm nicht mit CGI animiert, sondern steckte Jemand in ein grottiges King Kong Kostüm. Dieses Monster sieht derart lächerlich aus, hat aber einen gesunden Appetitt auf menschliches Fleisch. Die Opfer werden demnach bei lebendigem Leib ihrer Eingeweide beraubt und gefressen. Die Goreszenen sind ziemlich blutig, aber nicht immer ordentlich gemacht. Aber handmade und das muss man Lemkin hoch anrechnen. Doch ansonsten sieht es wirklich düster aus. Besonders die Darsteller sind absolute Vollkatastrophen, die Charaktere allesamt bekloppt.
Den ganzen Film über rennt man durch diesen Fabrikkomplex, der auch noch sehr klein ist. Man bewegt sich ständig, steht aber immer an der selben Stelle. Natürlich trennt man sich andauernd, krabbelt in irgendwelchen Schächten oder der Zwischendecke herum, um auch wirklich dem Monster zum Opfer zu fallen. Ständig schmiedet man irgendwelche dummen Pläne, anstatt einfach das Gebäude über das Dach zu verlassen. Schließlich klettert man wieder nach unten, will das Monster in die Gaskammer stecken, doch sogar dagegen ist es immun. Lemkin mag sich hierfür ein Bein ausgerissen haben, versucht noch diverse Stilmittel miteinzubringen, aber für mich ist und bleibt "Shapeshifter" ein absolut unterirdisches Produkt.
Natürlich kostet auch solch ein Filmchen Mühe, aber mit diesem Monsterhorror wird sich Lemkin keinen Namen machen. Eine schrottige Idee, miese Darsteller, eine noch schlechtere Kulisse und ein nerviger Score animieren schnellstens die Stopp-Taste zu drücken. Ist vielleicht nur etwas für die hartgesottensten Fans.