Snoop Dogg´s Hood of Horror
(Sunfilm)
Ich muss zugeben, ich war skeptisch, als ich die vorliegende DVD von Snoop Dogg´s Hood of Horror in meinen heimischen DVD – Player einlegte. Erstens war mir Snoop Dogg bis auf seinen wirklich witzigen Auftritt in Starsky and Hutch nicht unbedingt als guter Schauspieler im Gedächtnis hängen geblieben, zweitens sind mir wenige gute Horrorfilme aus dem, ich nenne es mal so, Black Hood Cinema bekannt. Aber nun hat sich alles geändert! Hier ist der würdige Nachfolger von Tales from the Crypt, und Snoop Dogg gibt einen wirklich wunderbar ironischen Crypt - Keeper ab. Eine kleine Rahmenhandlung, die einem mit einem furiosen, im Stil der Gorillaz gezeichneten Clip präsentiert wird, verbindet drei kurze Episoden mit jeweils abgeschlossenen Handlungen. Jede dieser Episoden zeichnet vor allem eines aus: makabrer, extrem goriger Humor!!! Sei es das toughe Sprayer-Mädel, welches durch ein magisches Tattoo die Macht hat, durch übersprühen gegnerisches Tags die jeweiligen Sprayer ins Jenseits zu befördern, oder der unsympathische und kriminelle Sohn, der ein Haus erst erben kann, wenn er es ein Jahr lang mit den alten Kriegsveteranen seines verstorbenen Vaters teilt, diese aber so terrorisiert, dass die sich fürchterlich an ihm und seiner Frau rächen, oder in der letzten Episode der R´n´B – Sänger, der die moralische Bodenhaftung verliert, als ihn der plötzliche Erfolg überrollt. Dass er dabei seine besten Freunde vergisst, rächt sich am Ende fürchterlich.Eines haben alle diese Geschichten gemein. Auf der einen Seite haben sie ein hinterhältiges Gespür für blutige, völlig überzogene und gemeine Todesarten, auf der anderen Seite sind sie aber in ihrem Grundtenor sehr moralisch und auf der Seite der Schwächeren. Dies mag überraschen, war aber auch schon das Grundgerüst der alten Tales from the Crypt-Episoden, beziehungsweise Stephen Kings Creepshow. Regisseur Stacy Title (bewies schon mit seinem Frühwerk The Last Supper einen morbiden Humor) und die Produzenten Tim Sullivan und Chris Kobin (zeigten sich schon bei 2001 Maniacs von ihrer blutigsten Seite) halten es bei Hood of Horror genau wie die großen, eben genannten Vorbilder, und besetzen die einzelnen Episoden mit einiger Prominenz. Sei es der genannte Snoop Dogg als Hood-Keeper, die allseits bekannte Narbenvisage Danny Trejo (XXX, Sin City 2, etc…), Dallas Page (The Devils Rejects, Splinter und viele WWF-Produktionen), Richard Gant (Deadwood oder ER) oder Billy Dee Williams (Batman, und vor allem bekannt als der Lando Calrissian aus Star Wars). Der Soundtrack ist der Produktion entsprechend natürlich feinster Hip Hop, und unterstützt die Episoden hervorragend. Wenn dies die neue Generation der Gruft-Geschichten ist, dann bin ich nur zu gerne bereit, mich vom Hood-Keeper mit auf die Reise nehmen zu lassen.
CFS