Review

Die „Rapkultur“, und das lässt sich nun wirklich nicht verleugnen, hat ihre subkulturelle Identität schon immer auf Delinquenz aufgebaut –„Yo man, irgendwo muss ja die gottverdammte Knete fürs Image herkommen“. Coolness wird neben dicken Goldketten, Baggys mit integrierter Windel und dicken K(n)arren, welche als Ersatzphallusobjekt dienen, auch mit oberharter Ghettolyrik erreicht. Klar darf man auch die „Bitches“ und „Pussys“ nicht vergessen, die unbefriedigt von ihren zugekifften Homies, ihre tägliche Portion Haue abbekommen...

Nun gut, die Rapper sind schon lange etablierter Mainstream und das Paradebeispiel eines O.G. Superghettoniggaz ist der dauerbekiffte Doggystylebruder Snoop Dogg!

„Yo, man!“ muss der sich im Orange – Butt - Rausch gedacht haben, „Ich mach jetzt mal nen krass-tighten ultra-harten Horrorstreifen und zeigs den Mothafuckern mal so richtig!“

Gedacht getan,

„Snoop Dogg’s Hood of Horror“

lässt das „Grauen“ im Slum, harte reality werden!


Dabei ähnelt „Hood of Horror“ nem billigen Abklatsch von „Tales from the crappy“, Sorry, „Tales from the Crypt“.
Ganz klar das Snoopy Baby den Cryptkeeper mimt, denn die Ähnlichkeit ist schon verblüffend und selbst der abgefuckteste Crackjunkie hätte Snoop für diese Rolle vorgeschlagen...
So bekommt man zu Beginn per Animesequenzen erzählt, wie unser Doggystyler zum crappy Cryptkeeper wird. Dabei hält sich die inspirierende Wirkung des Dopes bei den Drehbuchautoren wohl eher in Grenzen, denn der klassische Seelentauschpakt ist hier Programm und die Ähnlichkeit des Anime Stilmittels mit „Kill Bill“ ist eigentlich durch die Offensichtlichkeit, nicht der Rede wert!
Ja und dann geht’s schon los mit der schaurigen Geisterbahnfahrt, welche sich in drei „epische“ Episoden a ca. 23 min. unterteilt!

Das erste Gruselmär unseres Hundesohns situiert sich, ganz klar, in nem fiesen Ghetto, wo wie wild nur rumgetagt (Fachausdruck für Schmierereien in Form von Schriftzügen an den Wänden und nicht zu verwechseln mit Grafittis) wird. Ne beleidigte und traumatisierte Gangstapussy will die Stadt vom Abschaum, also den bösen Gangstabubis, säubern. Da kommt ihr der Pakt mit dem Teufel doch gerade recht, denn er verleiht ihr die Fähigkeit, dass sie die bösen Brüder eliminiert, indem sie deren Tags übersprüht.

Die zweite filmisch umgesetzte Horrorvision des Hustler Number One situiert sich..., na..., werdet ihrs erraten..., klar doch,... auch im Ghetto! Da muss jetzt so ein verwöhnter Südstaatenfreak mit Motörheadbärtchen sein Erbe antreten. Dies besteht darin mit den Vietnamkumpels seines Daddys, allesamt farbige, ein Auskommen bis zu deren Lebensende, zu finden. Klar stört das unseren Jungklukluxklaner gewaltig und so terrorisiert er die armen alten Haudegen mit seiner silikonbrüstigen Schickse bis aufs Blut. Doch die Rechnung hat er ohne die Veteranen gemacht...

Die dritte und letzte Episode vom Gruselghetto, dreht sich um einen Ghettosuperstar, der ganz fett ins Showbizz eingestiegen ist. Dafür musste aber sein Kumpel und MC dran glauben...und so bekommt unser Rapguru Besuch von seinem toten Partner höchstpersönlich...

Yo, da habt ihr allein schon vom Lesen richtig die Baggys voll... Natürlich nicht! So selten hohle Storys fallen höchstens Taubert und Schnaas ein, wobei der Vergleich stylischermaßen selbstverständlich ein wenig hinkt!

Also der erste Kritikpunkt sei somit festgestellt: Selten dämliche Storys!

Kommen wir zu den Schauspielern *räusper*:
Wie schon gesagt ist Snoop Flop ein wahrer Antihorrorheld. Er sieht so maßlos bescheuert aus mit seiner blondierten Frisur, die meiner Meinung einem Vergleich mit einer toten Qualle durchaus standhält, dass ich mich eher vor Lachen anurinieren musste, als das mir der pure Hoodhorror kam. Hinzu kommen noch ein paar tighte, der Atmosphäre abträgliche, Lyriks aus seinem mouth geflowt, dass ich dann auch die zweite Hose in die Waschmaschine stecken musste. Konnte ich bei unserem Doggystylisten zumindest noch genüsslich lachen, so kam mir bei den anderen Darstellern von der Drogenentzugsschauspielhilfsschule das wahre Grauen!

Kommen wir wohl zum letzten Kritikpunkt, nämlich den Effekten: Hier kann „Hood of Horror“ definitiv punkten! Gore und Splatter bis es kracht und das in einer wunderbaren Oldschoolfacon, wie ich sie schon lange nicht mehr bewundern durfte!
Bei den Effekten sind auch die einzig wirklich „geistreichen“ Momente zu entdecken, die im weitesten Sinne sogar metaphorischen Charakter beanspruchen. Es sollen zwei Erwähnung finden, nämlich, dass Bier auch in den Kopf steigt und das Kaviarspiele auch auf andere Art und Weise ziemlich ekelig sein können!
Die Effekte retten „Hood of Horror“ vorm absoluten Freefall, weiterhin kann auch die lächerliche Atmosphäre und die unfreiwillige Komik durchaus überzeugen, doch das reicht nicht, um auf 3 Punkte zu kommen!

1 Punkt für die Effekte und 1 wohlwollenden für die unfreiwillige Komik, ergeben

2 Punkte.

Übrigens bin ich sehr gespannt, wie die Antwort unserer deutschen O.G. Fraktion (beispielsweise Aggro Berlin) auf „Hood of Horror“ lauten wird?! Vielleicht „Mein Block of Blood“?!

Details
Ähnliche Filme