„Black Cat 2“ ist ein nach Standardvorgaben funktionierender Hongkongactioner, der nicht aus der Masse derartiger Filme herausstechen kann.
Jennifer Chang (Jade Leung) ist Polizistin, die bei der Aussicht auf eine bessere Karriere einen Undercoverjob annimmt. Als Prostituierte getarnt soll sie in dem Club des großmäuligen Gauners Jackie Hong ermitteln und Verbrecher überführen. Dies wird dann auch recht ordentlich in Rückblenden gezeigt, die geschickt und nicht verwirrend miteinander verwoben sind.
Ein ganz besonders großer Fisch ist der Killer Danny Tong, der auch in dem Club verkehrt. Doch die Festnahme wird zum Fiasko: Jennifer und Jackie werden als Geiseln genommen, diverse Polizisten werden verletzt und nur mit knapper Not kann man Danny überwältigen. Damit zeigt „Black Cat 2“ dann seine erste Actionszene und die ist aber nur durchschnittlich, da mit einem seltsamen Zeitraffer gearbeitet wird und die Action teilweise etwas unübersichtlich geraten ist.
Doch Danny wird kurz darauf befreit und rächt sich grausam: Er erschießt Jennifers Onkel vor ihren Augen und lässt sie zum Sterben in der verminten Wohnung zurück, ehe nach China flieht. Doch Jennifer überlebt und will Rache an Danny nehmen. Ihre einzige Spur ist jedoch Dannys ehemaliger Verbündeter Jackie und der will momentan nur noch untertauchen…
„Black Cat 2“ ist ein Mischmasch bekannter Elemente, der dem halbwegs erfahrenen Seher kaum Neues bietet. So kommt die Geschichte auf ein bloß durchschnittliches Maß an Spannung, zumal das Tempo höher sein könnte und es den einen oder anderen Hänger im Plot gibt. Die Inszenierung ist auf jeden Fall ordentlich, ganz im Gegensatz zu der deutschen Synchro, bei der einige Sprecher fünf oder sechs Rollen sprechen.
Die Ansätze von Dramatik wirken leider stellenweise auch etwas aufgesetzt, da sie etwas gekünstelt sind. Vor allem das Ende wirkt etwas lieblos dran geschrieben. Einige Momente sind aber geglückt, vor allem was die Reflexionen des Möchtegerngangsters Jackie angeht, der sich bald als gar nicht so tough herausstellt, wie er immer tut. Lediglich die Szene bei seinen Eltern trägt etwas dick auf.
Die Action kann den Film leider auch nicht über den Durchschnitt heben. Der Showdown so wie die Hotelzimmerballerei in der Mitte des Films sind wirklich sehr gut choreographiert und zeigen die üblichen Stärken eines Hongkongfilms. Ansonsten ist die Action eher spärlich gesät und bietet noch ein paar kürzere, nicht ganz so gut inszenierte Shoot-Outs sowie einige Verfolgungsjagden, bei denen sich die Macher des Films als Fahrradfans offenbaren.
Jade Leung spielt auf ganz solidem HK-Niveau, kann aber die dramatische Tiefe ihrer Figur nur teilweise rüberbringen. Die anderen Darsteller sind auch als solide einzustufen, aber wie bei derartigen Filmen gewohnt gibt es keine wirklich herausragenden Leistungen.
So bleibt ein gut inszeniertes Stück Hongkong-Action nach bekanntem Strickmuster mit einigen ordentlichen Actionszenen, aber mehr als Durchschnitt ist angesichts des wenig originellen Plots nicht drin.