ACHTUNG - SPOILER ENTHALTEN
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STORY: Gunbuster ist eine sechsteilige OVA von Gainax, dem Anime-Studio, das neben "Wings of Honneamise", einen der besten aber leider auch erfolglosesten SF-Animes aller Zeiten, auch "Neon Genesis Evangelion" geschaffen hat, die wiederum eine der erfolgreichsten SF-Anime-Serien der letzten Jahre war.
Worum geht es nun in Gunbuster? Die Menschheit ist ins All vorgestoßen, doch eines Tages trifft sie auf fremde Wesen, die jedoch leider nicht gerade friedlich sind und schon beim Erstkontakt mit den Menschen agressiv und tödlich reagieren. Die fremden Wesen sind nichts anderes als eine Flotte organischer Raumschiffe, die von kleinen Minieinheiten bis zu gigantischen Sternenschiffen alles in Petto haben, wobei das Design dieser Schiffe an Wesen aus dem Insektenreich erinnert und wenig mit dem mechanischen Design der Menschen gemein hat. Es gibt keinen Kontakt mit diesen Wesen, sie sind zu fremdartig, ihr einziger Zweck scheint die Vernichtung fremden Lebens zu sein, in diesem Fall die Menschen, und diese müssen sich entscheiden, entweder ihren Feind mit allen Mitteln zu vernichten und selbst für immer ausgelöscht zu werden.
Die erste Episode spielt auf der Erde, in einem Ausbildungscamp für angehende Mecha-Pilotinnen, denn wie in Animes üblich werden die fremden Invasoren in riesigen, humanoiden Kampfmaschinen bekämpft, doch deren Kontrolle will gelernt seint. Hier treffen wir auch gleich drei der wichtigsten Figuren der OVAs, Noriko Takaya, Hazumi Amano und Coach Ota. Noriko und Hazumi lernen beide die Kontrolle dieser Maschinen, doch während Hazumi darin glänzt, ist Noriko noch nicht besonders geübt. Noriko, deren Vater einer derjenigen ist, die während des Erstkontaktes mit den Aliens starb, hat in dieser Episode mit dem Neid ihrer Kameradinnen zu kämpfen, denn nur sie und Hazumi wurden von Coach Ota ausgewählt, um im All mit vielen anderen Kadetten von der Erde die feindlichen Invasoren zu bekämpfen.
Die zweite und dritte Episoden handeln von den ersten Übungen im All, von neuen Freunden, und den Verlust von einem bei einem der Konfrontationen mit den Aliens. In Episode 2 tritt auch erstmals der Effekt der verlangsamten Zeit auf. Denn umso näher man an die Grenze der Lichtgeschwindigkeit kommt, umso langsamer vergeht die Zeit in Relation zur Zeit der anderen, die zum Beispiel auf der Erde leben (sich also mit viel geringerer Geschwindigkeit durchs Universum bewegen).
In der vierten Episode wird erstmals der Gunbuster, eine fast 100 fache größere Version der normalen Kampfmecha von Noriko genutzt, um die feindliche Flotte vernichtend zu schlagen, doch die Aliens sind noch lange nicht besiegt.
Die beeindruckensten Episoden sind jedoch die fünfte und die sechste. Obwohl in der vierten Episode die gigantische Flotte der Aliens vernichtet werden konnte, sind diese mit einer noch größeren zurück, und diesmal hat die Menschheit einfach nicht genug Schiffe, um sich der Gefahr zu stellen, und man fast einen wahnwitzigen Plan. Im Zentrum der Alienflotte soll ein schwarzes Loch geschaffen werden, und somit der Feind besiegt werden. Die einzigen die dazu jedoch in der Lage sind, sind Noriko und Hazumi, die mit dem Gunbuster und einen Schiff das das Schwarze Loch auslösen soll, ins Zentrum der gegerischen Flotte vordringen müssen, um Erfolg zu haben. Doch während für sie während dieser Aktion nur wenig Zeit verstreicht, vergehen auf der Erde fast 6 Monate, und Coach Ota, der tödlich erkrankt ist wird vermutlich ihre Rückkehr nicht mehr erleben. Hazumi, die in ihn verliebt ist, jedoch sich nicht zu trauen wagte ihm dies zu sagen, erlebt während des Kampfes mit den Aliens eines Glaubenskrise, und Noriko, die sonst immer in dieser Beziehung die Schwächere war, ist in diesem Moment diejenige von beiden, die die andere zum weiterleben und weiterkämpfen animieren kann.
Doch auch wenn man scheinbar gewonnen hat, die Aliens scheinen unaufhaltbar. Für die Menschen und die Aliens, deren Motiv die Menschenheit auszulöschen in einer der vorangegangenen Episoden erläutert wurde, gibt es keine, gemeinsame Basis des zusammenlebens, und somit greifen die Menschen zu einer wahrhaft endgültigen Lösung, die so gewaltig ist, das manche von ihnen sich fragen, ob die Menschheit überhaupt das Recht hat, solch eine Waffe einzusetzten.
Bewertung 10/10
Obwohl die OVA wie einer dieser Animes anfängt, in denen ein Underdog zum Spitzenreiter aufsteigt (Ep1), so wird doch schnell daraus eine epische Geschichte um den Überlebenskampf der Menschheit gegen eine unerbittliche fremde Lebensform, einen Kampf, den die Menschheit eigentlich nicht gewinnen kann, den sie jedoch trotzdem nicht aufgibt, denn das Leben gibt niemals so einfach auf. In diese epische Geschichte eingewoben sind die Leben einiger Menschen, die, während sie im All gegen die feindlichen Invasoren kämpfen, mit ihren eigenen Wünschen, Hoffnungen und Bedürfnissen kämpfen müssen. All dies wird erschwert dadurch, das sie sich immer weiter von ihren Freunden und Verwandten auf der Erde entfernen, da dank der verlangsamten Zeit während ihrer Raumreisen auf der Erde Jahre vergehen und sie scheinbar ewig jung bleiben.
Für mich ist Gunbuster eine der besten SF-Anime-Serien, eigentlich eine der besten SF-Serien überhaupt, die trotz all der Technik den Menschen, seine Nöte und Ängste nicht vergißt, und uns trotzdem mit einer genialen Geschichte überrascht, die man so schnell nicht wieder vergessen wird.