Review

...lange lange ist es her dass ich das letzte Mal der ofdb ein Review hinterliess, doch dieses Nachts kam mal wieder ein Streifen made for me, auf dessen Ausstrahlung ich schon seit längerem gewartet hatte. Tele 5, einer meiner persönlichen Sender-Geheimtipps, schien sich meiner zu erbarmen und brachte just vor ein paar Momenten „Exit in Red" mit einem meiner persönlichen Lieblingsschauspieler!

Kein geringerer als Mickey „Frauen sind meine Sucht" Rourke spielt in diesem Thrillerchen einen - wie sollte es auch anders sein - abgehalfterten Psychologen, der vom Leben in L.A. gebeutelt im paradiesischen Örtchen Palm Springs neu anfangen will. Prompt läuft der notorische Jazzbar-Gänger qualmend (wie in fast jeder Szene des Streifens) einer blonden Schönheit über den Weg, von der er partout nicht mehr die Augen lassen kann. Schließlich kommt unser Altstar sogar zum Punkten, doch mit der heißen Nummer wird er leider auch in ein Mordkomplott verwickelt, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint...

Jopp. Mickey zeigt es uns mal wieder allen. In einer gewissen Art versucht der Film, an Stilbretter wie 9 ½ Wochen anzuknüpfen, leidet jedoch unter einem extrem geringen Bugdet, von dem wahrscheinlich noch 95% an Rourke selber gegangen ist. Dementsprechend arbeitet die Kamera größtenteils wie Sau, das Filmmaterial ist ebenso unterwürfig und die ein oder andere Szene entfleucht dezent dem „Geschick" der Regie. Macht aber alles nichts, denn „Exit in Red" hält trotzdem irgendwie, was es verspricht: der jazzlastige Soundtrack trifft voll meinen Geschmack und die wenigen Stylo-Bilder, in denen sich Rourke ins Nachtleben von Palm Springs stürzt, tun dies ebenfalls! Wenn man etwas für Billigfilmerei übrig hat, kommt man im Laufe des Filmes durchaus auf den Geschmack und verfolgt die Noir- und Roadmoviekombination bis zum drastischen Ende. Der Plot überschreitet jetzt nicht gerade das Niveau eines „Derricks", hält den Zuschauer aber bei Laune und vermag bisweilen sogar mit einer interessanten Wendung und geschickter Rückblendetechnik zu fesseln. Im Vordergrund steht sowieso nur Rourkes endstilisierter Umgang mit der Damenwelt, und das vor einem fast noch an die Achtziger erinnernden Ambiente deluxe - ich kann´s nicht oft genug betonen! Mit dem Drumherum kann man ansonsten ganz gut leben, mit der deftigen Prise Macho sowieso und schon hat man einen zwar billigen, aber insgesamt sehr stilvollen und überroutinierten Thriller vor Augen, der einem das Einschlafen noch einfacher macht als es nach einem harten Arbeitstag nicht sowieso schon ist.

Daumen hoch, ich melde mich bei Zeiten... *edit* Vielleicht erklärt jemand einem Laien wir mir bei Zeiten mal, wie man hier vernünftig Texte einfügen kann. Ist ja nicht zum Aushalten...

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