Review

Drei Bauarbeiter entdecken eine Art Höhle, steigen hinab und werden von einer unidentifizierbaren Kreatur angefallen. Wieder am Tageslicht angelangt, verwandeln sich die drei des späteren in Zombie-ähnliche Wesen, welche die Seuche wie ein Lauffeuer verbreiten. Über Nacht ist quasi die ganze Stadt „zombie-fiziert“.
Eine kleine Gruppe von Überlebenden sucht einen Ausweg aus der Zombiehölle…

Was uns da mit EVIL aka. TO KAKO ins Haus schneit, ist
1. der (meines Wissens nach) erste griechische Beitrag zur immer noch wogenden und kolossal viel Dreck ans Land spülenden Zombie-Welle,
2. derber Splatter-Spaß auf B- bis C-Niveau, und
3. nichts weiter als ein etwas unernsterer und Gore-lastigerer „28 Days Later“.

Dass der Streifen mit nicht sonderlich viel neuen Ideen im Gepäck daher kommt, sondern hier vielmehr in altbackenen Klischees gebadet wird, bewirbt bereits der Klappentext.
„Macht nix“, hab’ ich mir gedacht, „so was kann ja ganz lustig sein und OldSchool ist mir sowieso lieber!“
So wirklich „OldSchool“ fällt der Streifen dann zwar nicht aus – ergo: nix mit Hüttenzauber, Headshot-Arien oder mit ausgestreckten Armen vor sich hinschleichenden Toten (im Gegenteil: die Zombies sind, wie im oben genannten Boyle-Film, zu Fuß recht flott unterwegs…) –
und die Story und ihr Verlauf sind wirklich zutiefst 08/15,
aber EVIL hat durchaus auch seine Vorzüge, wie z.B. seine teilweise doch recht kruden Splatter-FX, von denen die meisten sogar in guter, alter Handarbeit entstanden sind, sprich: mit Latex gemacht sind, und die vom Fun-Faktor her klar an „From Dusk Till Dawn“ oder das Finale von „Premutos“ erinnern.
Hier werden Köpfe gespalten und zu Brei gestanzt, es werden Gliedmaßen ausgerupft und Gedärme gefressen und nach jeder Enthauptung bleibt ein stark sprudelnder Rumpf zurück – geil!

Die FX sind allerdings schon fast das einzig Sehenswerte an EVIL. Ansonsten gibt’s, wie der Klappentext ja bereits sagt, nicht viel Innovatives. Weder der Wortwitz, noch die Situationskomik schaffen es, vollends zu zünden und wirklich zu überzeugen (mehr als ein paar Schmunzler konnte mir der Film irgendwie nicht entlocken…),
und auch die hauptrollenden (oh, wie zweideutig, zumal die Hauptdarsteller ja wirklich viele Häupter rollen lassen…) Charaktere schaffen es nicht wirklich, zu begeistern, sondern gehen, wie z.B. der durchgeknallte Taxifahrer, schon fast ein bisschen auf die Nerven.
Leider muss gesagt werden, dass ein doch gar nicht so geringer Anteil von den FX in EVIL aus ziemlich unterirdischen CGI’s besteht, was den Streifen nur noch mehr in die C-Abteilung zieht.

Noch 'ne kleine Anmerkung meinerseits:
Geht’s hier eigentlich um Zombies oder um Dämonen? Der schnelle Krankheitsausbruch ohne Inkubationszeit und die flinke Fortbewegung der Wesen spräche ja eher für Dämonen. Auch schießt einem beim Titel doch als erstes „Evil Dead“ ins Gedächtnis, in dem’s ja auch um Dämonen und nicht um Zombies geht.
Im Endeffekt sollen es aber wahrscheinlich doch Zombies sein. Das Ausweiden, das Fressen von Eingeweiden und das stumme Auftreten spricht letztendlich doch eher für Untote, zumindest für Neo-Untote á la „28 Days Later“ und dem „Dawn of the Dead“-Remake.
Außerdem verkaufen sich Zombies derzeit einfach besser.

Fazit:
Netter, kleiner Genrebeitrag von Costa Cordalis, der außer ein paar guten FX leider nur Unterhaltung auf Sparflamme bietet.
Nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht, zum Zeitvertreiben reicht’s…

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