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Beginnen wir mit den positiven Dingen, z.B. den Schauspielern. Nicole Kidman hat sich über viele Jahre zu einer ernsthaften Darstellerin gemausert, die schlimmstenfalls, wenn der Film nicht überzeugen kann, zumindest noch hübsch anzusehen ist. Robert Downey Jr. ist ein hervorragender Schauspieler, der jedoch unter dem Nastassja-Kinski-Syndrom leidet, denn egal in welchem Film er auftaucht – es ist zu 99 Prozent kein Publikumserfolg. Beide überzeugen, ebenso wie die Nebendarsteller in "Fell", auf ganzer Linie.
Kommen wir jetzt zu der Umsetzung. Gelungene Farbdramaturgie, perfekte Einstellungen – technisch nichts auszusetzen.
Zu guter Letzt, hätten wir da noch die Story. Und da liegt das Problem. Bereits vorneweg als imaginäres Portrait der Fotografin Diane Arbus angekündigt, wird eine Geschichte aus realen Personen und Ereignissen mit fiktiven vermischt. Wo liegt da der Sinn? Basierend auf den Tatsachen der familiären Situation von Diane Arbus, Ende der 50er Jahre, lernt sie einen Nachbarn kennen, der durch einen Gendefekt übermäßige Körperbehaarung besitzt. Warum auch immer, fühlst sie sich zu dem "Wolfsmenschen" hingezogen und verliebt sich schlußendlich auch noch in ihn. Zum Liebesakt wird der Kerl allerdings dann doch noch geschoren?! Und wie kann es anders sein bei einer "unmöglichen Liebe" – das todgeweihte "Monster" sucht den Freitod im Meer!
Trotz der stimmigen Szenerie, kommt die Story einfach zu aufgesetzt und klischeebeladen daher. Ohne Frau Kidman zu nahe treten zu wollen, so richtig überzeugend und glaubhaft ist sie dann doch nicht als biedere, brave Hausfrau und Mutter, die dem "Werwolf von Washington" verfällt.

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