Die Schnauze voll ein Loser zu sein? Die Lösung ist einfach: Lügen was das Zeug hält!
„Full of it“ ist eine überraschend lustige High-School Klamotte, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und dank ihrer guten Haupt- und Nebendarsteller (Ryan Pinkston, Kate Mara und Craig Kilborn) nie ins Niveaulose abgleitet.
Die Grundstory des Streifens könnte einfacher nicht sein. Der Neue an der Schule (Ryan Pinkston alias Sam Leonard) ist nett und brav, klein und unsportlich, gut in Mathe und wird von seinen (ihn liebenden) Eltern zur Schule gebracht. Klarerweise sind diese Umstände beziehungsweise Charaktermerkmale eher Anreiz für Spott als Hilfe dafür, neue Freunde zu finden oder in einer angesehenen Clique aufgenommen zu werden. Die einzige Person die Sam wenigstens etwas Halt gibt ist die hübsche Annie (Kate Mara). Trotz ihrer Unterstützung lässt er sich vom schuleigenen Betreuungslehrer (Craig Kilborn), einem depressiven Tablettenabhängigen, beraten, der ihm prompt den Tipp gibt zu lügen um interessanter zu wirken. Gesagt getan. Sam lügt wie gedruckt und staunt nicht schlecht als am darauffolgenden Tag all seine Lügen wahr werden. Zuerst begeistert merk Sam nach kurzer Zeit welche Schattenseiten diese (realen) Lügen haben.
In seinen Grundzügen läuft „Full with it“ ab wie jede andere High-School Komödie und wenn man ehrlich ist wie jede Durchschnittskomödie im Allgemeinen auch. Regisseur Christian Charles hat der Story aber einen großen Eimer Fantasie, geniale Ideen und eine märchenhafte Grundstimmung hinzugefügt und damit das abgelutschte Thema etwas aufgefrischt. Sam dabei zu zusehen wie er seinem Hausaufgaben fressenden Hund (Lüge) hinterherläuft nur um in das Zimmer seiner Literaturlehrerein zu gelangen, die gerne eine Affäre mit ihm hätte (Lüge) und ihn vor allen Klassenkameraden anschmachtet, ist herzerfrischend lustig. Spätestens wenn seine Mutter, eine Künstlerin (Lüge), im Zuge einer Vernisage überdimensionale Vaginas im eigenen Haus ausstellt und sich von Sams Vater einem versoffenen Ex Mitglied der Band Poison (Lüge) trennen will bleibt kein Auge mehr trocken.
Man kann Regisseur Christian Charles wirklich vieles vorwerfen, aber Ideenlosigkeit nicht. Ein innovativer Scherz jagt den nächsten und vor allem die Sympathie, die man für Sam (und seine nur all zu verständlichen Lügen) empfindet trägt das Ihre dazu bei, den Streifen vom Gros ähnlicher Filme abzuheben. Darum ist es auch schade, dass Mr. Charles den Film schlussendlich so vorhersehbar enden lässt und mit Sam zwar den perfekten sympathischen Loser bietet, aber (in einigen Aspekten) fast eine Spur zu sehr übertrieben hat. Trotzdem, im Großen und Ganzen trifft der Film ins Schwarze und wartet mit einem exzellenten Gag Potenzial auf. Und so soll es bei einer Komödie ja schließlich sein.
Des Weiteren haben Filme mit Kate Mara auf Grund ihres unvergleichlichen Charmes bei mir von Natur aus zumindest einen Bonuspunkt. Die Schöne aus „Shooter“ und „Transsiberian“ hat eine Ausstrahlung die einen umwirft. Selbst wenn sie in „Full of it“ dem ersten größeren Film von Christian Charles etwas eigenwillig besetzt wirkt, da die 25jährige doch eine Spur zu alt ist um glaubhaft als High-School Mäuschen durchzugehen (was aber genauer betrachtet auch bei „Smallville“ nicht wirklich gestört hat) ist es immer wieder eine Freude sie auf der Leinwand zu sehen.
Fazit
Ich habe an einigen Stellen des Films wirklich Tränen gelacht, mich über den tollen Soundtrack gefreut und Kate Mara (ja,ja ich weiß) bewundert.
„Full of it“ ist somit die ideale Komödie für die ganze Familie (ab 12 würde ich empfehlen, da einige Scherze unter die Gürtellinie gehen bzw. von Kleineren gar nicht verstanden würden) gewürzt mit guten Darstellern, einem super Soundtrack, einer Botschaft (wie in einem Grimmschen Märchen) und dutzenden guten Lachern. Anschauen, Ansprüche herunterschrauben und (knapp 84 Minuten) ablachen.
Nachsatz
Vor allem die Originaltonspur ist zu empfehlen.