Der Manager von Herrn Seagal muss entweder komplett bescheuert oder boshaft gegenüber seinem Klienten sein. Denn anders ist das Engagement des Minimal-Mimen nach seinem tollen Comeback mit „Exit Wounds“ (2001) für NuImage bzw. den Filmverbrecher Pyun nicht zu erklären. „Ticker“ kann zwar einen Haufen Stars aufbieten, das war’s dann aber, denn nach den Gagenzahlungen war das Budget auch alle. Das daraus folgende Resultat ist ein billig zusammengestohlener Actioner, der selbst hartgesottenen Genrefans im negativen Sinne sprachlos macht.
Steven Seagal als Bombenexperte ? Das kann ja nur in die Hose gehen. Denn statt Leute zu verkloppen entschärft er hier Bomben, die ein Irrer (Dennis Hopper in seiner Paraderolle – diesmal jedoch für Arme) in Los Angeles legt.
Die Story klingt nach viel Pyrotechnik, was ja auch eigentlich ganz gut klingt, eigentlich. Doch Regie-Niete Pyun versaut die eigentlich recht guten Vorraussetzungen, indem er sämtliche Explosionen aus anderen Filmen „ausleiht“, der Szenenklau fällt so was von deutlich auf, dass es zum Himmel stinkt. Selbst einfachste Szenen wie das Drehen von einer Autoindoor-Sequenz vor Bluescreen gelingt dem Regisseur nicht, was für unfreiwilligen Humor an mehreren Stellen sorgt. Die Inszenierung ist ein einziges Desaster, wie ich es selten erlebt habe. Schnitt und Kamera arbeiten amateurhaft, die Optik wirkt noch schlimmer als bei den üblichen NuImage-Ostactionschleudern, was natürlich vor allem an der Übermenge von Stock-Footage liegt.
Die Darsteller spielen dementsprechend unmotiviert, wobei die grausige Mimik von Seagal ja eh kaum noch auffällt. Dennis Hopper spielt seine „Speed“-Rolle nun eine Liga tiefer, Tom Sizemore sieht man den Schock und das Desinteresse (was hat der Mann bitte in diesem Film zu suchen ?) deutlich an. Zur Regie hab ich mich schon ausgiebig geäußert, Pyun allein die Schuld für das filmische Desaster zu geben, wäre allerdings falsch. Und so geben wir die Schuld NuImage und Pyun.
Fazit:
„Ticker“ ist ein Film, den man ohne Gewissensbisse die Kloschüssel herunterspülen kann. Trotz Star-Aufgebots klappt hier gar nichts, die Action ist größtenteils geklaut und wurde katastrophal hineingeschnitten. Das Ergebnis ist ein nicht zusammen passendes Puzzle ohne Sinn und voller Blödheit. Mit anständigem Budget wäre hier vielleicht mehr drin gewesen, doch in dieser filmischen Vorlage ist „Ticker“ inszenatorisch wie inhaltlich ein Griff ins Klo.
So kann man seine Karriere auch ruinieren, Herr Seagal !!
Schrott, hier TICKTE keiner richtig !!