Review

Ich kann mich noch genau erinnern.
Etwa im April des Jahres 2000 unterhielten der "Müde Joe" und ich uns über mangelnden Nachschub von Steven Seagal und unserem Spezi Albert.
Wie scherzten noch rum, die beiden könnten sich doch eigentlich zusammentun, schließlich scheint Steven nach dem desaströsen "The Patriot" im B-Movie-Ghetto angelangt zu sein.
2 Wochen später, ich saß gerade bei der Arbeit klingelte mein Handy und erhielt die Nachricht: "Albert und Steven drehen gemeinsam einen Film!!!"
Schockschwere Not. Was wird das werden!
Dann kamen die nächsten Gerüchte: in weiteren Hauptrollen agieren Tom Sizemore (was hat er sich den zu Schulden kommen lassen??:-) ) und Dennis Hopper ( "hey ich darf mal wieder den Bösen spielen, lange nicht mehr gemacht").
außerdem handelt es sich um eine Nu Image-Produktion! Was soll draus werden?
Tja, nun ist er da, und fast alles was ich befürchtete trat ein:
Die Story des verrückten Bombenlegers, des Cops mit schlimmer Vergangenheit, seinem neuen Freund vom Bombenkommando wurde ideenlos heruntergekurbelt und wartet abgesehen von der (lahmen )Schlußpointe mit keinerlei Überraschungen auf. Aber das ist zu verkraften.
Schlimmer ist es, das es handwerklich auf unterstem Niveau aufbereitet wurde: die meisten Explosionen wurden aus anderen (Nu Image-) Filmen (z.B. "Code of Conduct) geklaut. Das diese nicht für den Film gedreht wurden, ist auch daran zu erkennen, das die Darsteller, wenn etwas hochgeht, sehr unbeteiligt herumstehen, obwohl direkt vor ihrer Nase etwas hochgeht.
Manchmal werden Close-Ups der Hauptdarsteller mehrmals verwendet, im falle von Dennis Hopper sogar innerhalb von 3 Minuten.
Oder Steven läuft am Anfang Sizemore hinterher, am Ende wird diese Szene nochmal verwendet, als er ein paar Böse Buben platt macht.
Der Kameramann und der Cutter sollten schnellsten den Job wechseln. Besonders in den Fights am Ende sind sie restlos überfordert. So ein Chaos hab ich schon lange nicht gesehen.
Dann hätten wir noch die Darsteller: Sizemore hat keine Lust, scheint sich ständig zu fragen, wie er es in einen B-Film wie diesen geschafft hat, Seagal darf den Zen-Buddhismus rezitieren und kaum kämpfen (was genau die falsche Reihenfolge ist:-) ) und Dennis Hopper scheint noch noch nicht kapiert zu haben, das er nicht in Speed mitspielt. Er macht dasselbe wie immer.
Aber auch zwei albert-Spezis sind mit von der Partie: Norbert Weisser und Michael halsey. Immerhin sie blieben seich treu und spielen so schlecht wie immer.
Über die zum Teil blödsinnigen Dialoge schweige ich mich aus.

Also, Albert, so geht es nicht weiter. Hier lieferst du unterdurschnittliches Videothekenfastfond ab, welches einfach nur uninteressant ist. Sogar für dich ist der Film handwerklich nicht annehmbar. Steven kann froh sein sich mit EXIT WOUNDS rehabilitiert zu haben und Tom findet bestimmt schon wieder einen Job. Verschwinde bei NuImage und drehe deine Visionen, dafür lieben und hassen wird dich.

Weil aber wenigsten Geld (etwas mehr als sonst) dahinter steckt und zur Abwechslung mal nicht in irgendeinem Osteuropäischen Staat gedreht wurde, gebe ich 4 von 10 Punkten (Der Steven Bonus)

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