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Bei ihren Ermittlungen geraten zwei Cops in einen Hinterhalt von Gangstern. Während einer der beiden dabei ums Leben kommt, kann der andere die Freundin des Gangsterbosses Swan gefangen nehmen. Außer sich vor Wut stellt Swan ein Ultimatum: entweder seine Freundin kommt frei oder aber er wird jede Stunde eine Bombe in der Stadt zünden.
Was passieren kann, wenn man einen ganzen Haufen bekannter Darsteller wie Tom Sizemore, Dennis Hopper und Steven Seagal in den gleichen Topf wirft, wie Nu Image und Albert Pyun, zeigt der Film Ticker recht anschaulich. Mit der Gage der drei Zugpferde war das Budget offensichtlich bereits zu 90% verbraucht, was die Macher zu dem beliebten Mittel greifen läßt, auch den billigsten Heuler einigermaßen spektakulär aussehen zu lassen, nämlich den massiven Szenenklau aus anderen Filmen.
Hier schafft es Ticker dem Zuschauer bereits in der Eröffnungssequenz jedwede Hoffnung zu rauben, es hier mit einem vernünftigen Actioner zu tun zu haben, denn der Sturm auf das Haus wurde komplett aus einem Lundgren Streifen entnommen (hab vergessen welcher) und lediglich die Gesichter der hiesigen Darsteller reingeschnitten. Das fällt unbedarften Zuschauern vielleicht kaum auf, aber wenn man sich in B-Movie Welt einigermaßen auskennt, sieht man sowas einfach sofort, was Ticker nicht nur hier zu einem großen Beschiß werden läßt. Das Spielchen geht nämlich munter weiter. Ich behaupte jetzt, keine einzige der zahlreichen Explosionen wurde für diesen Film gemacht, da niemals die Beteiligten dabei im Bild, geschweige denn im Anschluß in der jeweiligen Szene zu sehen sind. Anders gesagt, alles was teuer oder kompetent aussieht, stammt mit Sicherheit aus anderer Quelle.
Eigentlich hätte man auch, wenn man schon dabei, Dennis Hopper Footage aus Speed verwenden können, denn den gleichen fiesen Bombenleger spielt er hier erneut. Seagal schwingt statt der Handkanten hier nur fernöstliche Weisheiten umher und Sizemore konnte seine Miete wieder ein paar Monate bezahlen. Ein Bein reißen sich die Schauspieler mit Sicherheit nicht aus.
Die Handlung die für Ticker selbst gedreht wurde ist dann folgerichtig auch kein Anlaß zum jubilieren. Alles wirkt billig zusammengeschustert, die Dialoge schwach (Ein Bulle der nicht kapieren will, das die Bomb Squad ohne Bombe nicht machen kann, ist einfach nur dämlich), lediglich der Twist mit Swan und Blondie Freundin um den wahren Anführer hat mich sogar angenehm überrascht. Ich werte jetzt nur die Passagen, die Pyun selbst verbrochen hat und die gehen stark in Richtung filmischer Bodensatz.
2/10

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