Review

Und wieder ein tragischer Verlust. Zwar mit einer konventionellen, aber nicht unsympathischen Story könnte Beneath Still Waters ein ganz unterhaltsames Filmchen sein, hätte Brian Yuzna nicht seinen dritten Treffer in Folge gehabt. Peng, Versenkt!

DIe Anfangsszene des Films lässt, wie schon in vielen Reviews erwähnt, Hoffnungen aufkommen, dass der Streifen an den grandiosen Dagon anknüpfen könnte. Und wie hart hier mit Kindern umgesprungen wird ist auch nicht von schlechten Eltern. Dann der Vorspann und ab gehts, auf dem konsequenten Sturzflug ins Bodenlose.

Zu Beginn gibt es gewohnte Charaktereinführung, manche davon auch ganz nett, so kann das Helden Mann/Frau-Paar überzeugen. Einige Nebendarsteller wären zwar besser in den Stummfilm gewechselt, so aufgeregt aufgescheucht agieren sie vor der Kamera und der Darsteller vom Bürgermeister könnte glatt einem Tromastreifen entflohen sein.

So weit so konventionell, die Story entspinnt sich auch und macht eigentlich atmosphärisch daher, wäre da teilweise nicht die unglaublich gelangweilte Kameraführung. Urks. Dröges ARD-Spielfilm-Niveau wird zumeist geboten.
Außer vielleicht in den ausladenden Unterwassersequenzen. Diese wurde ja gerne in vielen Reviews verrissen, ich kann dem Ganzen aber nicht wirklich zustimmen. Klar wirken sie unecht, comichaft und teilweise total überzogen, aber im direkten Vergleich mit so ziemlich allen anderen Effekten aus der digitalen Abteilung sind sie ganz weit vorne!
In Visionen züngeln Flammen hinter dem Oberbösen Tall-Man-Klon auf die aussehen wie aus einem Zeichentrickfilm, die Traumszenen sind ein witz und wenn dann am Ende irgendwas "magisches" passiert fühlt man sich wieder an den guten alten NES erinnert.

Wäre nun Brian Yuzna ein fähiger Regisseur und wüsste die Budgetknappheiten mit subtilen Einstellungen, gruseliger Atmosphäre und gekonnten Masken abzufangen, wäre dem ja schon abhilfe verschafft.
So fähig ist unser aller Herr Yuzna da aber nicht. Immer wird direkt draufgehalten und wenn man noch so wenig Geld für den Effekt hat, hauptsache ist, man hat sie drin. Wie sie denn aussehen ist anscheinend zweitranrig.

Aber kommen wir zu den handgemachten Effekten, bei denen der Streifen auch punkten könnte. Genug Monster, Zombies und Greulszenen sind eigentlich in der Story enthalten. Aber, und jetzt kommts: Enweder ist der Streifen hunsmiserabel von Haus aus zusammengeschnitten worden, die Effekte haben nicht richtig funktioniert oder es war sogar dafür zu wenig Kohle und man musste sparen wo geht und deshalb wirkt das Gesehene so unglaublich holprig.
Bei so ziemlich jeder größeren Latexmatscherei kann man zwar ordentlich erkennen wie das Endergebnis aussieht, doch die Tat an sich wirkt immer sehr schnell geschnitten oder befindet sich gerade noch so kurz in einer Kamerafahrt, dass man den Hauch eines Blickes erhaschen kann.
(Unter uns: Mich erinnert die ganze Schnittprozedur ziemlich an eine R-Rated Fassung eines Horrorfilms, aber irgendwie war am Ende dafür auch vielleicht etwas viel Titte in der Orgienszene zu sehen.)

Und dabei hätte die Geschichte das Potential noch haben können, wie gesagt, zwar konventionell, aber auch sehr unterhaltsam zu werden. Gute 60 Minuten brauchte der Film bei mir, bis dann schlussendlich die "absteigende Tendenz" des Films überhand genommen und mich nur noch genervt hat.
Man hat immer noch eine kleine Hoffnung, dass der Film den dreh möglicherweise noch bekommt, aber die letzten dreißig Minuten sind wie ein großes Ausrufezeichen für die bösen Sachen, die man schon während des Zuschauens gedacht hat.

Entweder lernt Brian Yuzna endlich mal die Art und Weise der Inszenierung seiner Filme vom Budget abhängig zu machen, improvisiert mehr und wird kreativer, oder es sind weiter drög inszenierte Horrorschinken in ARD-Fernsehfilmoptik mit viel zu vielen billigen CGI-Effekten angesagt. Und da bleibt die Frage, wie lange Yuzna dann wohl noch angesagt wäre.

Und ob das alles nicht genug des Ärgers ist, gerade wenn man anfangen will dem Film zu vergeben, bzw. wenn man denkt: "Jetzt isser aber aus!" wird einem ein "Schluss-Gag" reingehauen, dass man nur noch kopfschütteld auf die Fernbedienung drücken kann. Aus!

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