Nana, so schlecht wie von manchen hier behauptet, ist der Streifen keineswegs.
Die Story ist eine Mischung aus Lovecraft-Okkult und "Tombs of the blind dead". Das mit der Jahresfeier und der Häufung unheimlicher Ereignisse um eine versunkene Stadt ist zwar kein brandneues Motiv, doch auch noch längst nicht aufgebraucht.
Obwohl es der Film nicht ganz schafft, eine Atmosphäre wie "Dagon" oder einzelne Episoden von "Necronomicon" aus Yuznas Schatzkästchen zu erzeugen, so liegt er doch nahe dran. Die Bilder der alten Stadt sind bewusst atmosphärisch gezeichnet und die Mühe, trotz geringem Budgets überhaupt etwas in Angriff zu nehmen wie eine versunkene Stadt, das ist schon mutig. Die Schauspieler sind noch unverbraucht und teilweise ziemlich sympathisch, auch wenn es sich der Regisseur nicht hat nehmen lassen, einige der Figuren, wie auch zum Beispiel in seinem "Beyond Reanimator", stark, etwas zu stark zu überzeichnen.
Ich empfand es als sehr angenehm, dass der Film so altmodisch im B-Film Stil geschrieben ist: es gibt mehrere Handlungsträger, die sich aber nie vom begrenzten Handlungsort entfernen und von der Story ablenken. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass die Macher hier in erster Linie eine nette Stange an Horror- und Splatterszenen unterbringen wollten und die Story drum herum gebastelt haben.
Während die Handlungsszenen ziemlich schwächeln und öfter mal in Langeweile überwechseln - die Protagonisten versuchen etwas über den Hintergrund herauszufinden, was der Zuschauer schon längst weiß oder doch ahnt - so stehen die einfallsreichen Creature-FX, die abwechslungsreichen Masken und die Routine Yuznas im Herstellen einzelner spannender Szenerien gewichtig auf der Haben-Seite.
Auch das Gewalt-Maß erinnert sehr an die zuletzt gedrehten "Dagon" und "Beyond Reanimator" - nicht sadistisch, aber doch richtig knallig, bunt und altmodisch, zum Schwärmen eben!
Es sei noch auf den angeblich billigen Look des Films eingegangen: dazu muss man sagen, dass sich die Macher offensichtlich bewusst waren, dass die Cpu-FX nicht erste Sahne sind und daher halten sich die Szenen mit der alten Stadt erstens in Grenzen, zweitens wurden noch hinterher jede Menge Schatteneffekte eingefügt, um diese Szenen so dunkel wie möglich zu gestalten - ob man das nun als billig oder als "das-Beste-aus-seinen-Möglichkeiten-machen" bezeichnen mag, bleibt jedem selbst überlassen. Doch in Zeiten, wo jeder hochgelobte Big-Budget-Horror den selben Videoclip-Stakkato-Schnitttechnik-Hickhack recycled, sollte man mit Ausdrücken wie "billig" vorsichtig umgehen.
Letztlich war es für mich doch wieder eine sehr positive Überraschung, dass die Kombination: Yuzna in Spanien doch wieder was richtig geiles, old-Style-Horror-mäßiges schaffen konnte, wo doch die letzten Versuche nicht viel mehr als knapp-über Mittelmaß waren.
Fazit: Trotz der immergleichen Schwächen, die Yuzna seit jeher in seinem Erzählstil hat, der Film ist wunderbar, vor allem wenn man Filmen wie "Necronomicon" oder "Dagon" etwas abgewinnen konnte. Monster an allen Fronten...Ghouls night out!