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Wie Vater, so Sohn?

Wenn man die TV-Origins und das Budget bedenkt, ist „Auf den Straßen von L.A.“ gar kein so übler Murks… Erzählt wird von einer unerwarteten Vater-Sohn-Reunion in einem Knast von Los Angeles. Und nun bekommen die beiden (un)gleichen und sich nicht kennenden Typen die Chance auf einen gemeinsamen Neuanfang (unter Aufsicht versteht sich!) auf den Straßen ihrer Stadt… 

„Sie sind also ein Team?“

Ein eher unbekanntes Fernsehwerk aus den frühen 90ern, das bei uns erstaunlich sogar als 4K veröffentlicht wurde. Wer das kauft? Wer sich dafür interessiert? Ja ich. Und eventuell du, der das hier gerade liest. Denn „On the Streets of L.A.“ (der auch noch unter ein paar weiteren verwirrenden und bescheuerten Titeln vermarktet wurde) ist gar nicht schlecht. Ohne Louis Gossett Jr. wäre das wohl gänzlich banal geworden oder gar Baden gegangen. Mit ihm sind’s gelungene 90 Minuten Los Angeles-Rundfahrt, Vater-Sohn-Annäherung und leichtverdauliche (doppelte) Charakterstudie. Ein paar coole Beats und Saxophoneinlagen dazu. Nie zu deep, kaum Action, wenig echte Schauwerte und Setpieces. Aber der Ton und der Umgang miteinander macht die Musik. Und eben Gossett Jr., den man mega sympathisch und quasi unbezahlbar nennen darf. Und das, obwohl er seinen Filmsohn schon als Baby alleingelassen hat… 

Fazit: solides Made-For-TV-Ghetto-Drama mit kompetentem Vater-Sohn-Kern - und vor allem dem brillanten Louis Gossett Jr., der selbst einem solchen Knastkitschfest genug Würde und Gravitas und Glaubhaftigkeit verleiht. Nur bitte kein Epos, kein „Blood In, Blood Out“ erwarten! 

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