Review

Der kinderliebe Senior Harry Haber organisiert für Waisenkinder einen Campingausflug der besonderen Art. Doch der skrupellose Verlobte der Besitzerin des Camps will dieses hinter ihrem Rücken in eine luxuriöse Gegend für die Schönen und Reichen verwandeln.

Zwei Jahre nach dem mittelmäßigen Rent-a-Kid Filmchen, erschien doch eher unerwartet eine Fortsetzung und da Leslie Nielsen auch wieder mit von der Partie ist, wurde der Film von den deutschen Marketingstrategen flugs mit dem Namenszusatz "Kanone" versehen, um das Machwerk als quasi Spin off oder sowas der nackten Kanone zu vermarkten. Wenig überraschend ist Nielsens Rolle beinahe identisch mit der Frank Drebbins, ein vertrottelter Charakter, der unabsichtlich Chaos veranstaltet wo es nur geht, um dann am Ende trotz geistiger Drösigkeit den Tag rettet. Nielsen hat dabei durchaus seine komischen Momente, allerdings läuft sich Gag, beinahe jeden Satz seines Gesprächspartners zu wiederholen relativ schnell zu Tode. Überhaupt ist der Humor des ganzen Films eher durchwachsen, einige Gags zünden einfach nicht, so sind sich die Macher sogar nicht zu schade den abgenudelten Pipi Witz mit dem Schläfer und dem lauwarmen Wasser zu recyceln, der wohl mindestens seit 1980 aufgehört hat lustig zu sein.
Den Hauptteil der Story bestreiten allerdings zwei aufgeweckte Jungs, die versuchen ihre Mutter in Phoenix aufzutreiben und eine etwas wild konstruierte Love Story eines Campaufsehers und der Erbin des Geländes. Besonders die Liebesgeschichte bremst aber den Flow doch ziemlich ein, da einerseits absolut vorhersehbar und andererseits mit den üblichen Schmachtdialogen versehen, dagegen wirken die Abenteuer der Kiddies noch einigermaßen unterhaltend. Die Darsteller sind dabei eigentlich ganz ok, jeder darf sich hier mal zum Affen machen, aber anscheinend hatten die Beteiligten ihren Spaß dabei. Am Ende geht natürlich alles gut aus, das Camp ist wieder für die Kinder da, die Frau kriegt den netten Typen ab und die Jungspunde einen neuen Satz Eltern spendiert, aber das dürfte jedem Zuschauer von vornerein ja klar gewesen sein.
Die verrückte Kanone ist eine absolut anspruchslose Kiddie Komödie, mit ein paar recht netten Einfällen, die aber nun wirklich niemand mehr hinterm Ofen hervorlocken dürfte. Camp Filme machen einfach nur halb so viel Spaß, wenn Jason Voorhees nicht mitspielen darf.
5/10

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