Review

Wieso muss diese Geschichte in New York spielen, wieso sehen alle Frauen aus, als kämen sie gerade vom Shooting eines Loreal-Werbespots, wieso sind alle Inder in diesem Film erfolgreiche Könige ihrer Branche?

Wieso wirkt alles so künstlich und steril, dass sogar Verliebt in Berlin, Gute Zeiten Schlechte Zeiten und Marienhof dagegen wie realistische Dokusoaps im Format eines Big Brother daher kommen?

Wieso muß man eine solche Geschichte auf eine drei Stunden dauernde Tortur ausbreiten? Wieso wirkt dieser Film einfach nur uninspiriert, obwohl hier ja doch die Creme de la Creme Bollywoods vertreten ist?

Das liegt alles an Karan Johars uninspirierter Regie, der wieder einmal einen Blockbuster erschaffen wollte, angeblich wohl das indische Tabuthema Ehebruch publikumswirksam aufbereiten wollte. damit es aber dem geneigten Inder doch noch nicht zu viel wird, verlagert er die Handlung einfach so mal nach New York, so dass wir hier einen extrem weichgekochten stilistisch an Sex and the City orientierten Weichspüli haben.

Denn dadurch dass Johar abstrahiert, verliert der Film an Authentizität, wird für das Publikum zu einer lahmen Nummernrevue. Dadurch dass alle so perfekt sind, wird das alles wieder in eine fremde Welt hineininterpretiert und das indische Tabuthema wird gar nicht mehr so sehr ins indische hineingesehen. Prinzipiell könnte man sagen: In der Fremde verlieren unsere "Helden" ihre Identität und werden zu den Weißen, also kein indisches Thema.

Gut, langweilig oder schlecht ist der Film jetzt nicht, hat auch seine lustigen Momente, aber er ist so belanglos, dass er aus den Augen aus dem Sinn.

Was soll man sagen: Thema verfehlt. Tschüss.

4 Punkte

Details
Ähnliche Filme