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Für ein paar Studenten steht Mord, genauer gesagt Serienmord auf dem Lehrplan, während sie Jack The Ripper und Co. studieren, ereignen sich reale Morde unter ihnen. Einerseits verdächtigen sich die Teenies immer wieder gegenseitig, besonders die zugezogene Außenseiterin Molly, die vor fünf Jahren bereits als Einzige ein Massaker unter ihren damaligen Kommilitonen überlebte. Doch auch der Professor scheint Leichen im Keller zu haben und der schlecht aufgelegte Jürgen Prochnow als Ermittler wirkt in seinem schwarzen Staubmantel auch wie ein heißer Kandidat für die Slasherauflösung. Andererseits lassen sich die Nachwuchskriminologen eigene Ermittlungen nicht nehmen, womit dieser sowieso schon wenig interessante Film dann vollends kippt. Denn für einen Teenieslasher, der sich selbst ernst nimmt und so viele Ungereimtheiten sowie regelrechte Peinlichkeiten abspult, wird das immer mehr zu einem Ärgernis, wenn die meist aufgesetzt unglaubwürdig gespielten Charaktere schnell mal den F.B.I.-Computer knacken oder sich selbstredend in der Leichenschauhalle bedienen. Das löchrige Drehbuch versucht bemüht, Verwirrung zu stiften und die Figuren in psychologische Modelle zu pressen, was in den meisten Fällen nur leidlich funktoniert, der ausgenommene Lichtblick ist Bruce Payne als cleverer, dubioser Dozent Marshall Kane. Der Rest des armseligen Haufens lässt sich in gewohnter Manier einer nach dem anderen niedermetzeln und stellt dabei immer hanebüchenere Vermutungen zwischen historischen und aktuellen Morden an, blöder haben sich Teenies in Slashern selten angestellt. Würden die Morde wenigstens grafisch dargestellt werden, so hätten zumindest die Blutfanatiker ihren Spass dabei, doch auch in der Hinsicht bietet "Ripper" nur wenige und vor allem kurze und hektisch geschnittene Szenen, einiges am lauen Bodycount bleibt ganz im Dunkeln. Dafür fragt man sich, warum die Opfer ständig kurz vor ihrem Ableben dem Killer "Wer bist du" entgegenschreien, als wenn das irgendwie situativ relevant wäre. Für 109 Minuten bietet dieser Film eindeutig zu wenig, einiges hätte als Deleted Scene gereicht. Dabei fing es mit einer Hetzjagd im nächtlichen Wald recht vielversprechend an, doch Regisseur John Eyres setzt immer wieder auf wirre, pseudostylische Zeitsprünge, statt eine vernünftige Spannung aufzubauen. Außer diversen Versatzstücken anderer Genrebeiträge wie "Horror 101", "Düstere Legenden" oder "Ich weiss, was..." und die unvermeidlichen Locations inklusive Rave usw. gibt es wenig Eigenes, abgesehen von der Auflösung und die ist mit einem Drehbuchversuch aus dem Papierkorb gefüllt.

Fazit: Ja ja, da ist sie mal wieder, die Mainstreamhölle des Blödsinns. Langweilig inszeniert und von Logikfehlern und dämlichen Einfällen durchsetzt. 3/10 Punkten

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